Dienstag, 11. Oktober 2011

.: Frusttag :.

Der Tag heute war bis zum Nachmittag ziemlich...beschissen...
Vom Wecker um 6Uhr geweckt zu werden und zu merken, dass es ar***kalt im Zimmer ist, dass man nur mit dickem Pullover und Schal den Weg zur Kaffeemaschine überleben wird...das ist ein mehr als suboptimaler Start in den Tag. Wenn einen dann auch noch dicke Regenwolken, die die Welt draußen dunkler machen als sie sein sollte, und Lateinvokabeln erwarten, sind die warme Decke, Kerzen und ein tollen Buch doch eher vorzuziehen. Ein paar kleinere und größere, schlechte Nachrichten trugen nicht grade zur Aufheiterung bei. 
Die Stimmung gehoben haben dann eine neue schwarze Jeans, zwei Freunde und eine Unmenge an Sushi. Ich war dann wieder so guter Dinge, dass ich die beiden breitgeschlagen habe, mich auf eine Jobsuche-Tour durch den nahegelegenen Konsumtempel zu begleiten. 
Erste Anlaufstelle war ein Schokoladen, dessen Name wie rasselnder Husten klingt, aber...Schokolade! Ich hab die Verkäuferin nach dem Aushang im Fenster gefragt, mich nach ein paar Sachen erkundigt, und die Guteste hat immer höflich genickt und geantwortet und meinte, ich soll einfach eine Bewerbung abgeben. Ich war schon wieder am Gehen, als ich sie noch gefragt habe, ob meine Piercings (hab zwei im Gesicht) ein Problem seien. Was macht die? Grinst und sagt: "Ja, sind sie!"
Ich dachte, ich bin im falschen Film. Ich habe mit Schwierigkeiten gerechnet, nich überall sind Piercings gerne geshen. Das an sich finde ich auch nicht dramatisch, Dresscode oder bestimmte Aussehenserwartungen, ob nun offiziell oder nicht, gibt es überall. Man erwartet am Tresen eines Tattoostudios ja auch keinen Bankkaufmannsabklatsch. Aber dass ich erst nach der Piercingsache fragen muss, dass mir vorher sogar gesagt wird, dass ich ruhig eine Bewerbung abgeben könne, obwohl klar ist, dass ich den Job so oder so nicht bekomme...das finde ich ziemlich daneben und auch unfair. Man steckt Zeit und Arbeit in eine Bewerbung, zumindest im Idealfall. Es ist auch normal, dass man Absagen bekommt. Aber einfach falsche Erwartungen vorgespielt zu bekommen ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung.

Soviel zu "In Berlin sind alle so alternativ und so offen für Tattoos und Piercings!" Nix da. Es hätte mich auch arg gewundert, wenn Berlin (ausgerechnet...) antipiercingbefreite Zone wäre. Naja. Es gab aber auch ein paar erfreulichere Kurzgespräche, und da werde ich mich morgen mal ranhängen.

.~.~.~.~.~.
Es wird so gut.
Und es ist noch lange nicht vorbei.

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