Dienstag, 27. Dezember 2011

...and the sky was illuminated by butterflies


Meine Zeit in Hamburg ist übermorgen vorbei, und ähnlich wie bei meinem ersten Besuch nach meinen Umzug nach Berlin fühle ich mich wieder wie ein Fremdkörper, als würde ich nicht mehr hierher gehören, ohne neuen Ort, den ich Zuhause nennen kann.
Viele fragen mich, wann ich nach Hamburg zurückkomme. Zu Besuch, zum Studieren, für immer. Ich antworte "Weiß nicht..." oder "Noch nicht", und denke "...vielleicht gar nicht..." Im Moment fühlt sich der Gedanke, in diese wundervolle, unfassbare Hafenstadt zurückzukehren, nicht richtig an, eher so, als würde ich mich freiwillig wieder in den tiefsten Kerker begeben, mich mit schweren Ketten an glitschige, kalte Wände binden und dort vergessen lassen. Auch wenn Berlin nicht das Nonplusultra ist, noch nicht, so ist Hamburg es nicht wieder, noch nicht. Meine Abenteuerlust, mein Fernweh und Reisedrang sind noch lange nicht befriedigt, es gibt noch zu viel zu sehen, zu erleben und entdecken, soviele Menschen kennenzulernen und so viele Dinge zu lernen und zu erfassen... Ich kann nicht zurück, was hab ich schon zu erzählen? Und es zieht mich aus Berlin weg, noch bevor ich die Stadt auch nur ansatzweise erkundet habe. Bevor ich Berlin verlasse, was irgendwann der Fall sein wird, und manchmal wünschte ich, es wäre eher früher als später, muss ich was gesehen haben, ich muss ein Gefühl für die Stadt entwicklet haben, vorzugsweise eine schöneres als das, was ich jetzt habe: Genervtheit, Ekel, Hass, Gleichgültigkeit. I refer to Berlin als die Stadt, in der ich beinahe zufällig gestrandet bin. Stranden ist manchmal nicht so übel, man muss sich Gedanken machen, wie es weitergehen soll, und da man eh grade festsitzt, weil das Schiff kaputt ist, hat man auch etwas Zeit, egal wie sehr der innere antreibende Drang an einem nagt. Nach dem großen Großstadtkoller bin ich neugierig auf andere Sachen. Kleinere Großstädte, größere Kleinstädte, neue Länder, andere Kontinente.
Ich bin weiter auf der Suche, und vielleicht bleibe ich das auch, aber es zieht mich weiter, ich weiß nur noch nicht, wie lang, wie weit, wie tief. Was auch immer ich suche, ich habe es noch nicht gefunden, und ich glaube nicht, dass ich es in Berlin finde.
Noch fühlt sich alles etwas schräg an, ein bisschen wie ein Magen-Darm-Infekt, denn mir ist ganz schön schlecht, aber ich weiß, dass, sobald ich alle neuen Steinchen auf dem Tisch hab, sich alles auflösen und wieder gut und aufregend anfühlen wird, ich brauche nur eine Richtung.

Meinen Soundtrack stelle ich für das "Nächste Schritte finden"-Abenteuer grade zusammen. Aber in meinem Kopf wird es heller, und früher hab ich immer gesagt
as long as the butterflies keep singing in my head I can stand the noise outside
Sie singen wieder, und sie erleuchten alles...

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