Freitag, 14. Dezember 2012


Ich fühle mich unfassbar fett.
Ich habe keine Ahnung, was ich wiege, weil die Batterie meiner Waage kaputt ist, und ich denke, dass es vielleicht nicht so schlecht ist, aber der Gedanke, dass ich vermutlich bei 59/60kg bin und somit fünf bis sieben Kilo mehr wiege als heute vor einem Jahr, macht mich ganz irre.
Ich will einfach nicht so fett sein.
Ich weiß, mein Freund findet mich total hübsch, und sagt es mir auch immer wieder. Aber meine Oberschenkel berühren sich, ich habe einen Bauch, als sei ich im vierten Monat schwanger, und ich fühle mich eh schon immer total schlapp.
Nun bin ich zudem auch noch krank, Schnupfen, Hals, Stirnhöhlen, alles dabei. Gestern war mir zwischenzeitlich so schlecht, dass ich dachte, ich kotze meinem Kommilitonen im Seminar auf den Laptop. Also habe ich beschlossen, noch kurz vor Weihnachten ein Semi-Reinigungsritual zu machen. Ich gehe zwar heute und Dienstag auch noch essen, aber ansonsten will ich nur Suppe. Mal abgesehen davon, dass ich da voll Bock drauf habe. Blumenkohlsuppe, Lauchsuppe, meine vegane Grippe-Suppe, Tomatensuppe...voll gut. Ja, ich habe von der Kohlsuppendiät gehört, und nein, ich werde sie nicht machen. Ich mag zwar Weißkohlsuppe, aber vor ein paar Jahren musste ich mal 3 Tage am Stück Kohlsuppe essen, und das packe ich nicht nochmal.
Ich will lieber bunte Suppentage.
Wie wäre es mit dieser Reihenfolge?
Tomatensuppe
Karotten-Orangensuppe
Blumenkohl-Curry-Suppe
Brokkolisuppe
Waldbeeren-Suppe
vegane Grippe-Suppe 
und eine, die ich noch nicht kenne.

Boah, ich habe Hunger.
Schnell einkaufen gehen und dann ist Suppenzeit.
Und vielleicht fühle ich mich ein einer Woche gar nicht mehr so fett.
Und vielleicht bin ich zum Umzug wieder auf meinem Normalgewicht.

Samstag, 6. Oktober 2012

Ananas-Kokos-Curry

An meinem letzten Tag in Hamburg habe ich für meine Mum und mich ein Abschiedsessen gekocht. Ich wusste nur, dass ich was mit Kokos machen will, und im Endeffekt kam dann dieses geile Teil bei raus.

Zutaten:
1 Packung Tofu (ich habe Mandel-Nuss-Tofu genommen)
etwas Öl zum anbraten
1 Stange Lauch
ca. 150g braune Champignongs
Ein kleines Stück frischer Ingwer
1/2 frische Ananas
1 EL Currypaste (z.B. Rote Curry Paste von Alnatura)
1 EL Erdnussbutter (Crunchy)
1 Dose Kokosmilch


Zubereitung:
Tofu würfeln und anbraten. Lauch in Ringe und Champignons in Scheiben schneiden, zum Tofu geben und andünsten, bis der Lauch glasig wird.
Währenddessen den Inger in fein würfeln und mit der Currypaste dazugeben und umrühren. Kurz mitdünsten lassen und dann mit Kokosmilch ablöschen.
Wenn die Kokosmilch kocht, die Erdnussbutter und die gewürfelte Ananas unterrühren, ein paar Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen, fertig.

Dazu passt am besten Reis.

Montag, 17. September 2012

Vegane Käsesoße

Heutiger Kochversuch: vegane Käsesoße
Foto: vergessen

Ich kam heute mit Mordshunger nach Hause. Klar, kaum geschlafen, kein Frühstück, aber schon jede Menge Action. Ich hatte noch Käse im Kühlschrank, der auch dringend verarbeitet werden musste, und ich Nudeln sind ja auch nie verkehrt. Endergebnis war auch lecker, hat aber null nach Käse geschmeckt. Für alle zum Fehlersuchen:
1 große weiße Zwiebel fein würfeln und mit gut Knoblauch in etwas Öl andünsten. Nebenher 1 TL Gemüsebrühe und Gewürze in 250-300ml Sojamilch einrühren, und damit die Zwiebeln ablöschen. 1 TL Mehl unterrühren, und einen 3/4 zerriebenen Käse dazugeben (ich habe Vegi Cheese Cheddar genommen), blubbern lassen bis es sähmig wird, Kräuter ran, fertig.

Dazu - surprise, surprise - Nudeln.

Beim nächsten Mal besser machen:
Weniger Zwiebeln
Kein Knoblauch
Kein Mehl
Mehr Milch
Weniger Gewürze
Keine Kräuter, max. Petersilie

Dann sollte das auch laufen...

Sonntag, 16. September 2012

Mimimi-Tag


[Mimimi]

Ich will nicht mehr alleine schlafen. Der Herbst kommt schon, es ist kalt und windig, zwar sonnig, aber nicht mehr so gemütlich draußen. Mir ist nachts kalt, und Kuscheltiere sind zwar nett, aber so unlebendig. 
Ich will auch meinen flachen Bauch von vor 10 Monaten zurück, und wenn wir schon dabei sind, könnten meine Beine auch aufhören zu schwabbeln.
Ich will veganes Nougat, das nicht dick macht, einen Jahresvorrat an Kaffee und Sojamilch, und eine Wohnung in Hamburg, die ich bezahlen kann und die nicht im apokalyptischen Ghetto liegt.
[/Mimimi]

Rumgeheule vorbei, musste aber mal sein.

Freitag, 14. September 2012

Veganes Kochstudio

Gestern habe ich endlich die Lauch-Zucchini-Suppe gekocht, die ich auf Mouthwatering Vegan Recipes entdeckt habe. Mal abgesehen davon, dass ich mich etwas mit der Zitrone verhauen habe, war sie eigentlich ganz lecker. Dazu gab es megageiles selbstgemachtes Knoblauch-Baguette, voller Knoblauch und richtig suppig, wie sich das gehört.
Fotos habe ich verpennt zu machen, gibt's beim nächsten Mal.
Achja, und laut Familie war es wieder "super lecker", nur meine Schwester konnte sich nicht so mit der Brühe anfreunden, und hat sich lieber schnell zum Hockeytraining verdrückt ("Zucchini, iiiiiih, ich maaaag keine Zucchini!")
.
Ich bin grade am Überlegen, was ich als nächstes Koche, aber da ich morgen evtl. Burritos essen gehe und Sonntag bei jemandem zum Essen eingeladen bin, kann das auch bis Montag warten. Ich schwanke zwischen Spaghetti Carbonara, Pizza und herzhaft gefüllten Blätterteigtaschen. Dann aber auf jeden Fall mit Fotos und vielleicht Rezept.

Mittwoch, 12. September 2012

Apple Pie

Ich hab heute (und nicht wie geplant erst morgen) gebacken. Apple Pie. Teig war ne Katastrophe, also musste ich umplanen. Meine Mum war - surprise, surprise - mega begeistert. Vegane Kuchen sind anscheinend doch nicht so scheiße...

Ich glaub, ich steh im Wald


Ich bin zur Zeit in Hamburg und "wohne" bei meiner Familie. Das ist, vor allem wenn mein Bruder mit seiner Freundin da ist, einfach eng. Versteh' ich. Ich sehe trotzdem nicht ein, dass ich plötzlich der Arsch vom Dienst bin.

Gestern kam meine Schwester zu mir, und wollte eine laaaange Einkaufsliste schreiben, damit sie bei Toom/Rewe wieder Aufkleber für ihr Heft bekommt. Mein Bruder und ich haben uns überlegt, was wir brauchen und was ich noch für ihn und seine Freundin kochen soll, weil beide mit Mordshunger von der Arbeit gekommen sind. Die Liste wurde länger und länger, Cookie freute sich, alles gut. Dann hieß es, es geht doch nicht zu Toom, aber wir könnten ja zu Rewe um die Ecke gehen, und ob wir kurz Geld für Mum holen könnten. Geht alles klar. Eigentlich.
Ich: "Wieviel soll ich denn abheben?"
Mum: "...so 50€?"
"Ehm, wir gehen noch einkaufen, und die Liste ist lang..."
"Ja, aber die hast du doch geschrieben!"
"Hä? Die hat Cookie geschrieben..."
"Achja, und wofür braucht Lilly Lauch und Zucchini?"
"...eigentlich wollte ich ihr morgen eine Suppe kochen, wenn sie aus der Schule kommt, aber dann lass ich es eben."
"Und Sojamilch habe ich grade eine ganze Palette gekauft...oder brauchst du die von Alpro?"
"Mum, ich mag die von Aldi nicht, und das weißt du. Seitdem ich Veganerin bin, trinke ich nur Alpro, das war noch nie anders."
Am Ende habe ich die Hälfte der Einkaufsliste getrichen, keine Sojamilch gekauft, aber doch alles für die Suppe, weil Cookie die so gerne probieren möchte. Gut, bezahle ich halt, auch wenn Mum auf einmal meinte mein Essen sei "so unglaublich lecker, Em., das kannst du mir ja noch ein paar Mal machen!", und heute dann doch mitessen will. Ich habe kein Problem damit, mein Essen selbst zu kaufen, müsste ich in Berlin ja auch, aber dann soll man mir das sagen. Bisher war es auch so, dass man mir was mitgebracht hat und ich habe ggf. dazugekauft. Und wenn Cookie mein Essen probieren will, und ich noch ein, zwei Sachen dafür brauche, wo ist das Problem? Aber gut, bezahle ich das. Das war der erste "Zwischenfall", wo ich verdammt angepisst war.

Der zweite war eben.
Samstag ist Flohmarkt. Ich meinte eben, dass ich morgen vielleicht einen Kuchen backen möchte (ich habe bisher immer noch nur ein Rezept aus Vegan Pie ausprobiert), und mir jetzt überlege, welchen ich mache.
Mum: "Kann sein, dass du für Samstag auch einen Kuchen backen musst, wenn ich das nicht schaffe."
Ich: "Ja, kann ich machen. Lass uns das doch so machen, bevor du es nicht schaffst, dann habe ich es auf der Kette, und so einen Teig zusammenzurühren kostet mich ja nichts."
"Ja, aber du machst dann ja einen veganen Kuchen."
"Und wo ist das Problem?"
"Das will ich nicht, du nimmst ne Backmischung!"
"Hä? Und warum?"
"Weil der Kuchen für die Kirche ist."
"Du hast meinen Kuchen immer gemocht, wo ist denn jetzt das Problem?"
"Ich WILL einfach nicht, dass du einen veganen Kuchen machst."
"...ist der schlechter als ein 'normaler' Kuchen?"
"...du machst da immer Buttercream drauf, und die mag ich nicht."
"Mum, ich habe noch nie Buttercream auf meinen Kuchen gemacht, das ist Blödsinn."
"Doch, du machst die immer auf die Muffins, und ich mag die nicht, aber Cookie, und die mag meine seitdem nämlich nicht mehr. Ich habe gestern Muffins gemacht, und die mochte sie dann wieder nicht."
"...du hast gestern auch Sahne drauf gemacht."
"Ja."
"Das ist keine Buttercream. Und eben sollte ich noch einen Kuchen backen, keine Cupcakes"
"Ja, ich hab auch schon alles eingekauft. Kuchen matscht so, Muffins kann man so schön in die Hand nehmen."
"Mum, wenn du Muffins haben willst ohne Buttercream ist das doch kein Problem, ich hätte die eh mit Schokoguss gemacht, weil mir Buttercream zu nervig ist."
"Ich hab schon alles für die Backmischung eingekauft, und ICH WILL NICHT, DASS DU WAS VEGANES MACHST!"

Diskussion war zu Ende. Ich sitze grade heulend im Esszimmer, und bin ernsthaft am Überlegen, ob ich die Dinger wirklich mache. Ich lass mich doch nicht anscheißen, nur weil meine Mum Probleme damit hat, wenn meine Schwester meine Buttercream lieber mag als ihre Sahneklopper. Ich glaube, ich werde es jetzt ganz stumpf so machen, dass ich meinen Kram kaufe und koche, dann muss ich mich auch nicht annölen lassen. Und wenn sie unbedingt ne Backmischung gebacken haben will, soll sie es machen. Ich hätte es gemacht, aber ich lass mich und meine Ernährungsweise von ihr einfach runtermachen, nur weil sie Vorurteile hat.

Gott sie Dank kommt gleich Jana, und wir gehen brunchen. Ich muss auch mit meinem Bruder reden, ich will später, wenn wir zusammenwohnen, nicht ständig Diskussionen haben, ob ich was veganes machen kann/darf oder nicht.

Em.

Freitag, 7. September 2012

Kleinscheiß

Irgendwie passieren grade ganz viele kleine Sachen. Wo fange ich an?

Ich bin zur Zeit in Hamburg (okay, ich war grade knapp zwei Tage in Berlin, um ein paar Dingezu erledigen), den ganzen September lang, und ich freue mich immer noch, dass ich hier soviel Zeit verbringen kann. Ich schreibe an einer Hausarbeit, dessen Thema ich unglaublich spannend finde - Antisemitismus im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts - und an die ich mich mit Feuereifer ranmache.

Morgen mache ich mit jemanden, der Hamburg-Nachhilfe dringend nötig hat, die Mini-Hamburg-Crashkurs-Fahrradtour. Das wird großartig. Hoffentlich. Ich finde Hamburg ja total spannend, und könnte ewig historische Anekdoten zu dieser Stadt hören: Dass St.Katherinen Störtebekers Heimatkirche war, und nicht der Michel (der damals vermutlich einfach noch nicht gebaut war), wie die Hamburger Stade um den Hafen beschissen haben, warum es in der alten Speicherstadt immer noch nach Kaffee duftet und wo die Currywurst wirklich entdeckt wurde. Vielleicht mache ich Montag mal einen ausführlichen Bericht oder so. Wir werden sehen.

Pluto hat mir vorgestern eine Jacke gezeigt, in die ich mich gleich verknallt habe (bitte einmal zur rechten Seite blicken). Eigentlich stehe ich nicht sooo sehr auf Comic-Prints, aber diese Jacke ist der absolute Hammer.

Außerdem scheint es langsam aber sicher Herbst zu werden. Ich freue mich eigentlich auch darauf, Laubduft, Wald, dicke Schals und hübsche Mützen...aber der Sommer war viel zu kurz. Vor drei Wochen lag ich noch bei über 30°C in der Sonne und hatte abends einen Pavianarsch, konnte kaum noch sitzen und alles roch nach Sommer. Jetzt ist es kühl geworden, es regnet viel, es wird nicht mehr lange dauern, und es duftet nach Herbst. Bis dahin werde ich trotzdem noch rumlaufen, als wäre ich im Italienurlaub, und ich werde natürlich wie letztes Jahr meine Hotpants und Miniröcke mitnichten einmotten, sobald die Temperaturen unter 10°C fallen. Wozu habe ich Leggins, Strumpfhosen und Botts, eh?

A propos Strumpfhosen. Ich muss gleich nochmal zu H&M, da gibt es Strumpfhosen, die ich vielleicht hübsch finde. Und das alles noch vor meiner Abfahrt. Aber ohne Stress macht hier ja nichts mehr Spaß. Achja, und zur Post muss ich auch noch, weil ich gestern zu zerstört war...

Schnell duschen, noch ein Kaffee, dick einwickeln (Hals is Arsch), und dann ab dafür.

Samstag, 25. August 2012

Es geht los...

Anfang Juli
Bruder: "Und ab wann könntest du umziehen?"
Ich: "1.Februar, eher 1. März..."

Ende Juli/Anfang August
Ich: "1. Januar..., lieber 1. Februar..."

Heute
Ich: "Scheiß drauf, sobald wir ne Wohnung haben können, guck ich, wie ich das hier alles regeln kann und dann ab dafür. Am liebsten gestern!"


Ich will nach Hause...

Freitag, 10. August 2012

Heimweh: übergroß



...weil der letzte Hamburgtrip viel zu kurz war...
...weil das Heimweh übergroß ist...
...weil ich so Sehnsucht nach der Elbe habe...
...weil ich den hamburger Sommer noch etwas genießen muss...

...Sonntag spontan für fünf Tage nach Hause!

Berlin Exile: Auftakt

Berlin und mich verband früher eine Liebe. Wobei Liebe vielleicht das falsche Wort ist. Berlin war mein Zufluchtsort, mein Asyl vor der Welt, die mich in Hamburg im Alltag immer wieder heimsuchte und fast erdrückte, bis ich nur noch röchelte und es Berlin rief: „komm her, hier ist alles frei, hier kannst du wieder atmen.“
Berlin waren vor allem Freunde. Freunde, zu denen ich fahren konnte, wenn ich Abstand brauchte, die sich immer auf mich freuten. Berlin hieß Leben, Action, Abenteuer. Es war immer was los, meistens Konzerte. Schon damals wollte ich immer nach Berlin, und 2011 wagte ich das große Abenteuer „Leben in der Hauptstadt“. Wenn ich geahnt hätte, wie das Abenteuer verläuft…ich hätte es vielleicht nicht gestartet. Und schon gar nicht hätte ich gedacht, dass ich jemals in das Berlin-Bashing mit einstimmen würde. Ich habe dieses Abenteuer mit vielem bitter bezahlen müssen, nur um mich meines Zaubers für Berlin berauben zu lassen. Ich hätte diesen Zauber gerne zurück, aber dafür ist es, so befürchte ich, zu spät. Berlin hat sich selbst entzaubert. Es sind viele kleine Dinge, die mich an Berlin stören, viele kleine Dinge, die Berlin für mich zerstören, und ein paar winzige Kleinode, die mich Berlin noch mögen lassen.
Doch wo anfangen? Berlin ist so riesig und erscheint so endlos grenzenlos, ohne Anfang, ohne Ende, dass man sich willkürlich Dinge herauspicken kann. Und genau das werde ich tun. Nun mag man einwerfen, dass da jede Objektivität fehle, dass das alles subjektiv sei und niemals repräsentativ… Guess what, Leben, vor allem das eigene, ist zutiefst subjektiv, man kann kein objektives Leben führen, weil man aus den Grenzen des eigenen Denkens und eigenen Körpers niemals vollständig heraustreten kann. Und es sind meine Eindrücke von Berlin, wahrgenommen durch meine Sinne, sie sollen auf keinen Fall die Meinung der Allgemeinheit widerspiegeln oder darstellen. Deswegen werde ich auch nicht auf den zum Inventar eines soliden Berlin-Bashings gehörenden, Latte Macchiato schlürfenden Hipstern rumhacken, die angeblich mit ihren MacBooks die ursprünglich mal alternativ gewesenen Cafés bevölkern, in der Regel „was mit Medien machen“ und sowieso immer ein an einem weltverändernden Projekt arbeiten. Ich will nicht abstreiten, dass es sie nicht gibt. Ich bin ihnen nur noch nicht begegnet, was vor allem daran liegt, dass ich selten in Cafés sitze, sondern eher im Park. Oh, und die nicht-fahrenden S-Bahnen lasse ich auch aus. Die gibt es zwar tatsächlich, und sie begegnen mir regelmäßig, aber da vor allem zur Hochsaison der der S-Bahn-Ausfälle – berliner Kontinentalwinter – sich sogar bayerische Lokalpamphlete über die unzumutbaren Zustände in der Hauptstadt auslassen, muss ich mich dazu nicht weiter äußern. Das können andere besser und lustiger als ich, und ich habe hoffentlich genug andere Berlinthemen, über die ich berichten kann.

So denn. Der Auftakt zur Berlin Exile Serie. Mein langer Abschied von Berlin, von dem ich derzeit tatsächlich nicht sagen kann, ob ich den in sechs Monaten schon beende, oder ob es einer dieser Endlosabschiede wird, und ich tatsächlich noch ein Jahr hier hängen bleibe.

Cheers,
Em.

Mittwoch, 8. August 2012

"Wie geht es dir?" "Gut...denke ich..."

Ab wann kann man eigentlich sagen, dass es einem gut geht? Zählt die Momentaufnahme, der aktuelle Endophinrausch? Muss man die chronischen bei der Bewertung des eigenen Befindens weglassen, weil sie eh nicht schnell lösbar sind? Reicht es zu sagen "Mir geht's grade megagut, der Tag war geil, ich war mit Freunden in der Sonne, und der Himmel war blau!", auch wenn man sich eigentlich Sorgen um den Kontostand machen sollte, um die anstehende Prüfung, um das lauernde Burn-Out? Oder muss man sich insgesamt frei fühlen von Damoklesschwertern, die über einem pendeln?
Ich weiß es nicht. Aber ich tendiere dazu, die chronische Scheiße, durch die man eh immer watet, wegzulassen und den Moment zu bewerten, auch wenn man dann täglich bis zu 20 Bestandsaufnahmen machen kann. Alles andere macht einen doch nur verrückt, man kann nichts mehr genießen, weil das dicke, fette "..., aber..." über einem schwebt wie die Gewitterwolken über Comicfiguren. Macht keinen Spaß.

Ich wohne in einer Stadt, in der ich nicht leben will.
Ich bin ständig in einer Stadt, in der ich nicht wohnen kann.
Ich bin permanent auf der Flucht, heimatlos.
Ich fühle mich getrieben und gleichzeitig so erschöpft.
Ich kann jetzt heulen und mich vergraben.
Oder ich kann den Endorphinrausch suchen und ihn genießen.
Klingt irgendwie spannender.

Donnerstag, 2. August 2012

Typisch ich...


Ich war vorhin bei H&M, Hosen anprobieren. Weil auf meinem Handy grade die Lieblingsstelle des Albums lief und ich weiterhören wollte, steckte ich mein Handy in die meinen Ausschnitt. Als die Anprobe wieder verließ, guckten mich manche schräg an. "Ach, Quark. Und wenn, dann: Haters gonna hate!" - bis ich dann sah, dass mein nicht grade kleines Handy noch in meinem Dekolletee steckte.
Applaus, Em, Applaus.

Dienstag, 31. Juli 2012

Wie haben wir das nur runterbekommen?

Es ist eine kleine Ewigkeit her, dass ich selbst Pizza gemacht habe. Ich hab dann auch gleich erstmal den Teig versalzen, mir wurde eben beim Frühstück ganz schlecht und musste den ersten Bissen sofort wieder ausspucken. Wie haben wir das gestern nur runterbekommen? Gestern war's ja megalecker, mit einem heftigen Gemüseoverload und Hefeschmelz, der mir tatsächlich gelungen war. Aber im Lichte des neuen Tages schmeckt das einfach beschissen.
Immehin gab es zwei tolle Filme zu gucken: Zum einen Am Ende der Welt, der über die Antarktis-Kampagnen von Sea Shepherd berichtet, inkl.  - Achtung, liebe Stadtkinder - echter Wale und dramatischer Suchaktionen, als ein Schlauchboot in den weiten des antarktischen Meeres verloren geht, und sich sogar die Japaner, ihreszeichen quasi die Erzfeinde, an der Suche beteiligen.
Zum anderen war da Sharkwater, eine Dokumentation über Haie, ihre Wichtigkeit für die Meere, ihr Abschlachten durch die costaricanische Haiflossen-Mafia und wie Sea Shepherd wieder mitmischt. Von der Brutalität her ähnlich wie The Cove, nur eben nicht für Delphine sondern für Haie.

Ich wusste vorher schon, warum ich mich bei Sea Shepherd engagiere und nicht für Greenpeace, WWF oder "Rettet Bellos Park", und als die beiden Jungs, F. und C., haben mich ausgehorcht haben, wie eigentlich die Kirche zur Ausbeutung und Zerstörung des Meeres steht -  gar nicht, bzw. fällt als Kritik unter "Bewahrung der Schöpfung" - habe ich endgültig wieder neue Motivation bekommen.
Der Tagesplan für heute wurde kurzerhand umgeschmissen - auch weil ich erst um 2:00 im Bett war - und ich arbeite heute von hier aus, seh zu, dass ich meine Texte für morgen bis heute Mittag fertig durchgearbeitet habe, und setze mich dann endlich an meine Hausarbeit. Die soll Donnerstag endlich fertig sein, kann doch nicht sein, dass ich so lange dafür brauche. Außerdem muss ich an dem Kinderkonzept arbeiten und an den Bildern. So viele Ideen, so wenig Zeit.

Na denn man tau.


Montag, 30. Juli 2012

Liebster Blog Award




Sinn und Zweck dieses Awards ist es, Bloggerneulingen die Chance zu geben, sich bekannt zu machen.
Wenn du den Award erhalten hast:
1. Poste den Award auf deinem Blog.
2. Verlinke deinen Nominator – als kleines Dankeschön.
3. Gib den Award an fünf Blogger weiter, die weniger als 200 regelmäßige Leser haben und informiere sie hierüber in einem Kommentar oder per Mail.


1. Tadaa

2. An dieser Stelle: Danke, Pluto. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Also...zuallererst möchte ich meinen Eltern danken, die mich zur Schule geschickt haben, damit ich endlich auch nach der deutschen Rechtschreibung schreibe und nicht nur mein Fantasiedeutsch. Dann natürlich all den Kackbratzen, Vollpfosten und Soziallegasthenikern, die mir jeden Tag die Füße kraulen können, aber auch all jenen wundervollen Menschen, die mir das Leben ständig versüßen. Und zu guter Letzt: Leben! Danke, denn nur, weil du ständig deine Meinung änderst wie eine Superzicke auf PMS, habe ich überhaupt etwas, über das ich die Welt vollspammen kann!

3. Dann wollen wir mal. Pluto kann ich ja leider nicht noch mal verlinken, dabei ist sie eine der wenigen Blogs, die ich tatsächlich lese...

     Happy Schnitzel: Wenn ich in Blog-Lese-Laune bin, guck ich da grundsätzlich immer vorbei. Schöne Fotos, witzige Einträge (die Googleantworten sind immer wieder erheiternd)...was verlangt man mehr als Blogleserin? (Deutsch)

     Aus der Sockenschublade: Jedes Mal, wenn ich auf diesen Blog gehe, weil der RSS-Feed mir neue Einträge anzeigt und ich mich freue wie ein Schnitzel, wünschte ich, ich wäre auch nochmal 19. Mit allem, was vor mir liegt, mit einer ganz leeren Leinwand namens Zukunft. Reiseeindrücke wechseln sich ab mit kurzen, literarischen Texten zu zwischenmenschlichen Beziehungen  (jüngst einen zum Thema Polyamory) - in wundervoller Blog. (Deutscht)

    Open Minds Free Souls : Ein Fotoblog mit - guess what - Bildern, die aber durch die schlichte Alltäglichkeit das Leben wieder einfangen - zumindest für mich.

     Klara's Street: Noch ein Fotoblog. Klara erzählt mit Fotos aus ihrem Leben, mehr, als mancher mit Texten sagen könnte. (Englisch)

      Bookfessions: Vielleicht kein klassischer Blog in dem Sinne, auf der anderesn Seite gibt es auch Blogs, die ausschließlich aus Fotos bestehen. Und dieser Blog beschreibt auf wundervolle Weise die Macken aller Sorten von Buchsuchtis. Als ich ihn entdeckt hatte, verbrachte ich eine Woche damit, wirklich ALLE Posts zu lesen - und mich in einem großen Teil wiederzufinden. (Englisch)


So denn, meine Blogempfehlungsliste. Ich kann bei manchen nicht hundertprozentig beschwören, dass sie unter 200 Lesern sind, aber dafür liebe ich sie nicht weniger.

Have Fun

Freitag, 27. Juli 2012

Happy, pt. II, oder Sommerhappy

Vielleicht liegt es an der Sommerhitze, die sich seit Montag über die Stadt legt, und an diesem speziellen klebrig-schwitzigen Gefühl auf der Haut, das ich eigentlich recht ekelig finde, aber das zusammen mit dem Duft nach Kaffee und Sonnenmilch einen unbewusst immer in das Urlaubsgefühl andriften lässt und den Rest der Welt etwas erträglicher macht. Ich weiß, dass ich heute Abend nicht werde schlafen können, weil es viel zu warm ist, zu windstill, die Bettdecke im Bett ist zuviel, es gibt keinerlei abkühlung und vermutlich werde ich die halbe Nacht wach liegen.
Aber hey, hallo Sommer, schön, dass du dich auch mal wieder kurz blicken lässt. Du bist inzwischen wie ein Kind, das erwachsen geworden ist, in einer anderen Stadt wohnt, sein eigenes Leben lebt, und nur ab und zu mal bei seinen Eltern vorbeischneit, um den Kühlschrank zu inspizieren, sich eine Portion Liebe abholt und Vergötterung, und dann erstmal wieder verschwindet, sich ab und zu mal aus der Ferne meldet, bevor es zu den Wintermeetings auf die andere Seite der Erdkugel fliegt.
Aber du bist auch ein wenig wie jemand, der seinen Job, für den er eingestellt wurde, nicht mehr erfüllt, der nur noch vor dem Computer oder dem Tablet sitzt und grübelt und daddelt und surft und nur noch selten etwas zustande bringt, das man wirklich für ein Werk seinerseits halten kann, etwas, für das er nicht nur bejubelt sondern auch geschätzt und geliebt wird. Inzwischen, lieber Sommer, gibst du nur noch Mittelmaß ab. Mach mal Urlaub, richtig Urlaub, vielleicht hilft dir das aus der Sinnkrise, denn leider, Sommer, kannst du eben nicht wie jemand, der seinen Job, für den er eingestellt wurde, nicht mehr richtig erledigt, nicht einfach den Arbeitsplatz oder gleich den Beruf wechseln, denn du bist für den Job zugeschnitten und der Job auf dich. Gott, wie ich diese Job-Alllegorie hasse. Aber es ist nun mal so: wenn du das nicht machst, wer macht dann Sommer, Sommer?

Ich will aber gar nicht weiter meckern. Im Moment hast du nämlich eine Hochphase, und auch wenn jetzt schon wieder welche Meckern, dass du nächste Woche angeblich schon wieder verschwindest, und deine Vertretung Sommergewitter wohl die nächsten Grillparties sprengen wird, ich freue mich jedes Mal auf das Wiedersehen. Solltest du also nächste Woche tatsächlich schon wieder genug haben von uns allen, dann lass schnell wieder von dir hören, und lass nicht soviel Zeit verstreichen, bis es soweit ist, denn eigentlich machst du uns alle ziemlich glücklich!

Happy, pt.I, oder Bücherhappy

Hamburg-Ausbeute Ende Juni

Hamburg-Ausbeute Mitte Juli
Letztes Wochenende war ich wieder in Hamburg. Ich fuhr mit zwei Büchern hin, glaube ich, und kam mit acht oder neun zurück. Aber wie soll ich denn auch eine Chance haben, wenn ich gleich mit zwei neuen Büchern begrüßt werde? Von meinen letzten zwei Hamburgaufenthalten brachte ich neun neue Bücher mit. Immerhin bin ich, was das abarbeiten angeht, ganz gut. Gelesen bzw. angefangen sind bisher:
Craig Thompsen ... Habibi (100%)
John King ... The Football Factory (100%)
Nina Paer ... Wir haben keine Angst (100%)
Hans Fallada ... Jeder stirbt für sich allein (75%, ich brauchte eine Pause)
Sylvain ... Dieses Buch sollte es mir gestatten... (45%)

Bei Fallada komm ich einfach nicht weiter, und im Moment reizt mich wenig, das Buch zu beenden. Dafür fange ich jetzt meinen "Liebe" Themenblock an, und fülle eine Bildungslücke. Und für die Uni habe ich ja auch genug zu lesen. Aber ich freue mich so sehr, endlich Zeit zu haben, zu lesen, mich einfach auf den Balkon oder in den Park oder ein Café setzen zu können und einfach lesen zu können. Inhalieren ohne schlechtes Gewissen.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Catslady...?

Yesterday I was thinking about how I will end up. With cats? Not very likely, because while I was sitting in the train from a concert back home I began to smile wider. I won't end up as catlady. I'll be a booklady, always returning to the books which await her homecoming eagerly.

Samstag, 14. Juli 2012

Und wieder was gelernt...

...gestern war Konzert. Endlich mal wieder. Ich sollte mir einfach merken: Kind, auf Hardcore-Konzerten geht es dir grundsätzlich großartig!
Dieses Mal auf dem Band-Menü:
At Daggers Drawn
The River Card
Hunger
As We Were

Ich kannte drei von den Bands vorher nicht - grober Fehler meinerseit - und leider Gottes kann ich zwei Bands immer noch nicht zuordnen, aber ich denke, die Spielplan war quasi von unten nach oben. Hingegangen bin ich wegen At Daggers Drawn, nach Hause gegangen bin ich mit einem Shirt von Hunger. Die haben mich mega geflasht, und überhaupt war das Konzert unfassbar energiegeladen und intensiv, laut und schrammel, ein einziger Abriss von Gitarren, Bässen und Drums, von Emotionen, Schweiß und Blut. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wieviele Jungs sich auf die Menge geschmissen haben, wie ich Füße im Gesicht hattem Menschen auf mir gelandet sind und alle anderen Blessuren werden jetzt auch unter ferner liefen verbucht. Außer eine, aber dazu komme ich gleich.
Ich war gestern schon die ganze Zeit totmüde und habe mich kurz vorm Konzert nochmal hingelegt, vor allem, weil ich auch so unfassbare Kopfschmerzen hatte (siehe Video bei 0:10, so in etwa und das kurz vor einem Hardcorekonzert. Supa).



Blöder Fehler, denn ich war natürlich so fertig, dass ich kaum hochgekommen bin und beinahe zu Hause geblieben wäre, aber ich hatte mich schon lange auf das Konzert gefreut und bin einfach hin da, trotz Müdigkeit, trotz wummender Kopfschmerzen, die wohl auch daran Schuld waren, dass ich für einen 7-Minuten-Weg fast ne Halbe Stunde brauchte, weil ich mich in den ganzen gleichaussehenden Straßen in F'Hain zwischen Boxhagener und Warschauer, die alle mehr Cafés und Bars und Restaurants und Kneipen und Clubs zu beherbergen scheinen als Wohnungen, heillos verlaufen hatte. Angekommen bin ich trotzdem, trotz Google-Maps, trotz Regen, trotz allem und allen zum Trotz, war viel zu früh und habe mich, meinem unsozialen Genen hingebend, mit meinem Hooligan-Buch in die nächste Ecke verzogen.
Dann kam Nadja, und alles wurde witzig und das Konzert nicht nur wegen der Bands sondern auch wegen der Menschen dort großartig.. Dem Sänger von Hunger, Ryan, hab ich den Piratenhandschlag beigebracht, und obwohl ich eigentlich nur Wasser trinken wollte, hatte ich bei der Mitte Konzerts schon zwei große Buddeln Jever intus, und das war nur der Anfang vom Ende, das ich heute morgen zu spüren bekam. Kopfschmerzen waren wie weggeblasen, ich war begeistert. Nadja meinte schon während der Show, dass wir später wohl noch mit der einen Band weiterziehen, und ich soll gefälligst mitkommen; kein Köppibums, nicht müde und keine Uni mehr - die Sache ist geritzt. Nach der letzten Band mussten wir noch warten, ich bekam von nem Pfosten, der mir tierisch auf den Sack ging, ein Bier ausgegeben. Naja, eigentlich wollte er es, aber Ian von...einer von den Bands war grade da und meinte, er schreibt es auf die Bandliste, und - Zack - n halben Liter Bier umsonst bekommen. Vor dem Typen hat mich Nadja irgendwann netterweise gerettet, und Max, der Tresenschlampe spielen musste, hat uns den Rest Wodka-Wassermelone hingestellt, kein Getränk, sondern Wassermelonenwürfel mit Wodka drüber. Ich wollte nur einen probieren, aber irgendwie hab ich mich daran quasi sattgegessen. Ich hatte aber auch Hunger, verdammt. 
Irgendwann sind wir dann tatsächlich losgedackelt, aber dann doch nicht mit ner Band, sondern Randy hinterher, umsonst und gratis ins Cassio hinein zur Visions Party, irgendwas mit Indie und Rock und so. War mir grade herzlich egal, ich hatte schon wieder ein geschenktes Bier in der Hand, zwar Berliner Pils, aber nem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul, und ich hatte nur kurz dran genippt, als Randy mir schon erzählte, dass er statt Tonic Pur Gin Tonic bekommen hatte, und nachdem ich das für lecker befunden habe, haben kurzerhand die Getränke getauscht und wir waren beide glücklich. Wir haben im Keller geguckt, was lief, und irgendwie hatte ich auf einmal schon wieder ein Bier und n Pfeffi in der Hand. Ich schwöre, ich habe keine Ahnung, warum mir gestern die ganze Zeit Alkohol in die Hand gedrückt wurde, aber ich hatte mal wieder Bock auf Suff, und nicht mal was dafür bezahlen müssen, war auch toll und die Gesellschaft sowieso. Am Ende zeigte meine Alkoholbilanz 1.5l Bier an die ich mich erinnere, zwischendurch noch mehr Bier mal hier und da, einen Gin Tonic, Pfeffi und vor allem ungezählte knüppelharte Wodkamelonenwürfel, die vermutlich am meisten gezimmert haben und für meinen Dusel zwischendurch verantwortlich waren, aber wat solls. Besoffen Kicker spielen kann ich nur bis zu einem gewissen Pegel, alles was drüber ist, ist einfach peinlich, und gestern war ich drüber, was aber irgendwie keinen gestört hat. Dafür hat mir Mick, noch ein Bandtyp, die eine Stange derartig gegen den Hüftknochen geballert - ja, mit Absicht, er wollte zeigen wieviel Power er in den Lenden hat, dass es geblutet hat. Irgendwann gegen 5.00 haben wir uns dann überlegt, Richtung Heiabettchen zu wandern, gegen 6.00 lag ich in demselben und habe sage und schreibe vier Stunden geschlafen.

Und was habe ich gelernt?
Hardcorekonzert und Bier helfen gegen Kopfschmerzen und Bücher machen Menschen sexy


Sonntag, 8. Juli 2012

Zweiter Tag meines Abschiedes von Berlin

Nachdem der Schock von gestern Abend durch den Abstand der Nacht und wenige Stunden unruhigen Schlafes in graue Watte gepackt ist, kann ich mich wieder auf meine Todesliste konzentrieren.

Vor allem aber hilft der Gedanke an meinen Entschluss von Gestern. Ich gehe nach Hause. Am liebsten morgen schon, vermutlich aber erst Anfang nächsten Jahres. Berlin war ein Abenteuer. Ein Abenteuer, das sein musste, aber das doch nicht so verlaufen ist, wie geplant. Also wieder nach Hause, an die Elbe, ans Millerntor und an meine kleine Uni, an der ich mich immer viel wohler gefühlt habe als hier in der großen Fakultät, in der man als Mensch untergeht. Pluto hat gestern zudem erklärt, dass sie und ihr mann und ihr Keks ungefähr zur gleichen Zeit in den Norden zurückgehen. Wir sind für den nächsten Sommer am Meer verabredet.
Die Heimkehr wird nicht ohne Schwierigkeiten verlaufen, aber ich habe einen Plan. Mehr dazu in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten.

Ich habe für Berlin ein Abschiedsgeschenk geplant. Die Berlin Exile Serie. Ich will nicht mit dem Gefühl gehen, Berlin unrecht getan zu haben, und werde deshalb in den letzten Monaten meiner Zeit hier nochmal mit offenen Augen durch die Stadt gehen. Die ersten Texte, die ich im Kopf habe...nein, Berlin kommt da nicht gut weg. Deswegen suche ich nochmal die schönen Ecken.
Für mich habe ich auch ein Abschiedsgeschenk geplant. Ich werde die Tage bzw. nächste Woche zum Tattoowierer meiner Wahl gehen und mich nach dem Tattoo erkundigen. Das wird mein Andenken an Berlin. Ich hoffe das es klappt. Ich freu mich schon.


So. Auf geht's.
Hallo Berlin. Heute ist der zweite Tag unseres Abschieds.

Donnerstag, 5. Juli 2012

Hörkatastrophen

Da ich im Moment wieder in einer literarischen Hochphase bin (vor allem Lesen, das Schreiben liegt noch halb verpennt im Bett), habe ich mir gestern eine Zeitung gekauft - über Bücher. Sie heißt auch tatsächlich so. Viele Rezensionen und Interviews...ich bin gespannt, ich bin noch nicht sehr weit. 

Der Zeitschrift war auch ein Hörbuch beigelegt. Nun bin ich kein großer Fan von Hörbüchern, weil ich mich dann dann wie an den Stuhl gebunden fühle. Ich kann nichts nebenher machen, weil ich mich ja auf die Geschichte konzentrieren muss. Und im Gegensatz zum eigenen Lesen wird nur ein Sinn - der Gehörsinn - in Anspruch genommen, während der tätigste Sinn - der Sehsinn - völlig außer Acht gelassen wird. Zudem haben die wichtigsten Werkzeuge des Menschen, oder zumindest meine wichtigsten Wekrzeuge - die Hände - nichts zu tun. Wenn man ein Buch in der Hand hat, die Hände als beansprucht werden, sind die Augen durchLesen beschäftigt. Keine Langeweile. Wenn aber meine beiden grundlegenden Sinne - Seh- und Tastsinn - nicht gereizt werden, bin ich schnell gelangweilt und werde unruhig. Lange Rede, kurzer Sinn: Hörbücher - nicht für mich, danke. 
Allerdings war just dieses Hörspiel aus der Zeitung ein Hamburgkrimi, er spielt sogar in meiner Gegend, und da ich heute eh ins Fitnessstudio wollte, dachte ich, ich probiere es mal aus. Im Fitnessstudio lasse ich meine Gedanken in der Regel treiben und schaue was passiert, nehme die gegenüberliegende Hauswand genauestens unter die Lupe, bis ich jeden Riss und jeden Dreckfleck auf den Fensterscheiben kenne, wechsle ab und zu das Gerät, meine Hände schwingen im Laufschritt oder halten mich auf der Beinpresse fest. Also kann ich auch mal ein Hörspielausprobieren, das in etwa die gleiche Laufzeit hat wie mein Training. Also rauf auf's Laufband, Stöpsel in die Ohren und ab auf den Fischmarkt.

Der Krimi heißt Phantom vom Fischmarkt (Anke Cibach) und grast auditiv jedes gottverdammte Klischee ab, das es über Norddeutsche gibt. Dass eine Person vielleicht so breit schnackt wie man es sich immer vorstellt, ist durchaus vertretbar. Aber dass quasi alle Menschen, die auf dem Fischmarkt arbeiten oder dort oder in der Kiezgegend ihren Lebensmittelpunkt haben, reden als wären sie grade einer Hamburg-Satire entsprungen, ist nicht nur völlig überzogen, sondern tut irgendwann auch in den Ohren weh. 
Das zur Vertonung. Zur Story ist fast ebensowenig zu sagen. Es gab bereits zwei Leichen auf dem Fischmarkt, die einzige Verbindung zwischen den beiden eine schwarze Zorro-Maske neben ihnen. Nach dem Eingangsgeplänkel und Einführung einiger Charaktere kommt der Killer zu Wort. Klingt alles ganz interessant, aber mal abwarten, wie sich der Plot entwickelt. Leider werden auch weiterhin unfassbar viele Hamburg-Klischees bedient, einige Handlungen sind einfach unrealistisch und zumindest für mich war nach knapp der Hälfte schon fast klar, dass es sich nicht um einen Killer, sondern eine Killerin handelte, verraten durch ein Gespräch der Polizistin mit einer Marktschreierin. 

Ich bin heilfroh, für diesen Schund keine müde Mark gelassen zu haben - was bei Hörbüchern allgemeint eher unwahrscheinlich ist... - denn es war einfach nur enttäuschend. Das beste im gesamten Hörspiel war der Spruch eines Marktschreiers: "Wir haben keine Kunden, wir haben Opfer."

Ich bin nach wie vor kein Hörbuchfan, und werde weiterhin Gedruckted dem Eingespielten vorziehen.

Montag, 2. Juli 2012

Currently working on... Pt. I

Durch ein Treffen letzten Donnerstag bin ich wieder sehr motiviert zu malen. Ist auch gleich ein Teil des "Unternehmen Herzgewitter", das ich zur Schmerzkompensation der gleichen Person ins Leben gerufen habe.
Was man leider nicht sieht, ist, dass die "Bröckchen" keine Bröckchen sondern Totenköpfe sind. Ich hoffe, das ich das auf der Leinwand besser hinbekomme.
Hier der Sketch:
Typischer Fall von "selber Schuld"
Alles zu spät
Herz tut weh
Und draußen darfst du nicht weinen

Ich baue mir ein Schloss
aus Seifenblasen und Farben
und übermale mein Grau


Mittwoch, 20. Juni 2012

Neueste Zeitverschwendung

Babäm! Und wieder werde ich ein Buch nicht zu Ende lesen. Dieses Mal: Alexandra Potters Me and Mr. Darcy. Gott, wie unglaublich anstrengend und ätzend, einfach öde und nicht zu ertragen dieser Plot ist. Kurz zusammengefasst: Emily, ein Bücherwurm aus New York, fliegt über Neujahr nach England, um an einer Litereratur-Reise zu Jane Austen teilzunehmen. Allein unter Rentnern trifft sie auf einen Mann in ihrem Alter, der sich schon nach wenigen Sätzen als kompletter Fehlgriff erweist. 
Ich habe immerhin die 100-Seiten-Marke geknackt, aber nun ist auch Schluss. Seitenweise kindisches "Ich bin da aber besser als du und dir zeig ichs jetzt so richtig" von zwei Erwachsenen. Kann mal witzig sein, aber nicht als tragender Plot. Dementsprechend kommt Me and Mr. Darcy auf den Friedhof der vergeudeten Bücher, und gut is'. Wie gut, dass es in diesem Haushalt nie an neuen Büchern mangelt.

Montag, 18. Juni 2012

1st-World-Readin-Problems: What to Read next?

Heute beendet: Die Magierin von Trudi Canavan, und damit die Die Gilde der schwarzen Magier Trilogie. Und das Ende macht mich fertig. Es ist einfach so...unnötig und unfair. Ich habe, kaum dass ich die letzten Worte gelesen hatte, sofort Fluffy angerufen - und ich konnte nicht aufhören zu weinen. Ich bin es gewohnt, dass ich bei Büchern emotional sehr mitgehe. Ich rege mich auf, leide mit, breche in schallendes Gelächter aus und muss ab und zu auch mal das Buch kurz zuklappen, weil ich mich so für einen Charakter fremdschäme. Ich bin auch häufig nicht mit dem Ende einverstanden, aber es passiert sehr, sehr selten, dass mich ein Ende, das ich so nicht in Ordnung finde, derartig mitnimmt. Ich bin sprach- und fassungslos und etwas neben der Spur.
Ich hatte eigentlich vor, auch die Folge-Trilogie um Sonea zu lesen, aber ich brauche tatsächlich erstmal Abstand.

Jetzt stehe ich First-World-Reading-Problem: Welches buch wird mich die nächsten Tage begleiten?
Zur Auswahl stehen:
Dante - Die Göttliche Komödie
Brent Weeks - The Way of Shadows
Einführung in die Stilistik
George R.R. Martin - A Clash of Kings
Alexandra Potter - Me and Mr Darcy

Großartig.
Ich werde wohl gleich Lose ziehen.

Sonntag, 10. Juni 2012

3.00 nachts in Berlin

Es ist ja nichts neues, dass ich einfach vergesse, schlafen zu gehen wenn mich ein Buch fesselt - oder ich gleich quasi durchmache. Grade so wieder geschehen letzte Nacht. Eigentlich wollte ich nur ein, oder zwei Kapitel in Die Rebellin von Trudi Canavan lesen, bevor ich mich wieder meinen Unisachen widme. Ich wollte mir das Buch bis montag einteilen, weil heute ja Sonntag ist und ich nicht weiß, wo ich den zweiten Teil jetzt herbekommen soll. Versuch fehlgeschlagen, das Unterfangen endete damit, dass ich um 3.00 das Buch schloss, mich umdrehte und sofort wie eine sehr befriedigte Tote einschlief.
Jetzt habe ich das Problem, dass ich mir zum einen ein neues Buch aus meinem Schrank greifen muss - nicht dass es da keine Auswahlmöglichkeiten gäbe - und zum anderen mit meinen Unitexten hinterherhänge.

In knapp drei Wochen ist Halbzeit. Also, Halbzeit des Jahres. Ich werde dann Bücherbilanz ziehen. Vielleicht schaffe ich es bis dahin mal, meinen Bücherblog zu aktualisieren, den ich zwar seit Anfang des Jahres habe, aber seit eben jenen Jahresanfang nicht mehr bearbeitet habe. Dabei habe ich soviel gelesen, soviel zu erzählen. Fehlt halt die Zeit. Bis in drei Wochen dann. Jawollja.

Samstag, 9. Juni 2012

Monster Khaos...monströs ekelig


Ich überstehe die meisten Tage ja nur deswegen, weil ich mich mit Unmengen an Kaffee zuschütte. Leider wird die Starbuckssucht irgendwann sehr teuer und die Koffein-Wach-Schwelle wird immer höher gelegt. Seit kurzem probiere ich mich dementsprechend durch das Energydrinkangebot der hiesigen Supermärkte. Ich hatte einen gefunden - Rockstar mit irgendwas drin - den ich megagut fand. Bis ich herausfand, dass er 50% mehr Kalorien als Coke hat. Nicht Coke Zero, echte Coke. Also weiter probieren.
Heute: Monster Khaos. Klingt gut, schmeckt scheiße. Nämlich genauso wie ich mir den Geschmack von Energydrinks immer vorgestellt habe: Hustensaft oder Hustensaft mit Gummibärchen oder Hustensaft mit Brausepulver. Monster Khaos gehört wohl in Kategorie 2. Ist egal, allen dreien ist der absolute Würgfaktor gemein.
Ich versuche, diesen flüssigen Würgreflex runterzubekommen, im Kühlschrank steht ja noch ein weiteres Testobjekt. Ich bin gespannt.

...mir reicht's, ab jetzt bin ich ein Pony!

...oder genauer ein Einhornpony.
Beim Pony Creator von generalzoi werden Kleinmädchenträume - oder Albträume - wahr.
Man kann alles einstellen, von Größe und Gewicht über Horn oder nicht bis hin zu den unzähligen Möglichkeiten der Mähnen und Schweife - von den Farben mal ganz abgesehen. Es sind quasi keine Grenzen gesetzt.

Ich in Einhornponyausgabe bin etwas düster ausgefallen, aber Spaß hat es dennoch gemacht.

Freitag, 8. Juni 2012

EM-Start.

Zum ersten Mal seit Jahren wohne ich nicht in der Nähe eines FiFa-FanFestes, nur um mich dann gleich mit Freunden für das zweite Spiel zu verabreden. Aber es soll gegrillt werden und Bier geben und mit Freunden macht sowas immerhin Spaß. Mir ist spontan zwar nicht nach den Vollpfosten in der Bahn, aber meine alternative Abendgestaltung ist noch trostloser. Also Menschen. Ein bisschen das Spiel des sozialen Beisammenseins mitspielen und an meiner Sozialphobie arbeiten.

Bis dahin muss ich noch allerdings wach werden. Bisher habe ich den halben Tag verschlafen, die andere Hälfte vergammelt und meine Texte schauen mich immer noch so vorwurfsvoll an. Also jetzt Kaffee, dann Tierethik, dann Kaffee, dann Notizen runterschreiben, dann ein Kapitel Hannah Ahrendt, dann Kaffee. 
Anziehen, Maske ins Gesicht schminken, Energydrink und das Bier aus dem Kühlschrank einpacken, Lächeln nicht vergessen und ab dafür.

Vielleicht wird das heute doch ganz schön.

Donnerstag, 31. Mai 2012

Verpennt. Kacke.

Gestern gegen halb neun klingelt es an der Tür. Rami, von nebenan. Hatte ganz vergessen, dass wir zum Bier verabredet waren. Zum Glück hatte er noch eins, und kurz darauf saßen wir mit Bier/Schnaps und Kippen bei ihm in der Küche. Lange nicht mehr einen so tollen verquatschen Abend über alles und nichts gehabt. Besser: Nacht. Um halb vier habe ich endlich mal auf die Uhr geschielt. Scheiße. Um sechs klingelt doch mein Wecker. Seiner wohl um sieben. Also schnell verabschieden und rüber, gleich ins Bett. Nicht ohne vorher den Wecker auf acht zu stellen. Sofort einschlafen wie eine Tote. Und natürlich den Wecker nicht hören. 
Aufwachen. Fuck, halb elf. Vor zwei Stunden wollte ich in der Bibliothek sein. Na scheiße. Aufstehen, Schokoshake und Kaffee, duschen. Der Schreibtisch wird zur Bibliothek umgedacht, ran an den Speck. Oder die Texte. Sind ja ein paar. Nachher zu H&M, die Jeansjacke umtauschen. Hinterher zum Dealer und mit dekadenten Kaffee zum Seminar. Aber erst Texte.
Sonnenbrand tut immer noch weh. Eingecremt ist der Rücken schon, vielleicht nehme ich noch ein Schmerztablette. Kann man von Ibuprofen eigentlich abhängig werden? Ich wüsste nicht warum, gibt weder Endorphinrausch noch lustige Farben oder spaßige Tiere. Vielleicht mach ich was falsch. 


Mittwoch, 30. Mai 2012

Enjoying Summer

Und hier der Beweis:
Der fetteste Sonnenbrand seit locker 12 Jahren. Richtig autschn, aber das passiert, wenn man seine Rückfront beim Eincremen vergisst. Zum Glück gibt es erst nächste Woche wieder richtiges Park-Wetter, bis dahin ist der hoffentlich abgeklungen und vor allem braun geworden.

Dienstag, 22. Mai 2012

PG.Lost - Berlin

Sonntag war ich seit gefühlten Ewigkeiten auf einem Konzert. Ich hatte - natürlich mal wieder als letzte - mitbekommen, dass sich PG.Lost die Ehre gaben (ich sollte vielleicht entgegen meiner Abneigung häufiger meinen Facebookfeed checken) und nach langem Hinundherüberlegen bin ich dann doch nach Berghain in die Kantine gefahren.
12€ Eintritt, aber ich weiß noch, wie sehr ich mich Anfang 2011 geärgert habe, als ich nicht hingegangen bin. Ich war viel zu früh - wie immer - aber ich musste mir eh noch ein Ticket besorgen, und so kam es, dass ich fast eine Stunde lang im Konzertsaal saß und aufden Beginn des Konzertes wartete. Um die Zeit totzuschlagen habe ich mir ein T-Shirt gekauft, und darüber das Poster, das ich eigentlich unbedingt haben wollte, glatt vergessen. Naja, sie kommen ja bestimmt wieder.

Um 21:05 betraten Lost in Thought die Bühne, und ich muss sagen: gut gewählte Vorband. Werd ich mir noch häufiger anhören. Bei einem Song war ich, ich unmusikalischer, schmachtender Laie, tief beeindruckt vom Schlagzeuger, der sich in einem Tempo derartig austobte, dass mir beim Zusehen schon die Puste ausging. Und nein, es war nicht die obligatorische Beckenmaltretierung, sondern er hat die Schlagbude komplett bearbeitet. Nicht schlecht. Blöd, dass es keinen Merch gab.
Was mich wirklich, wirklich mega genervt hat waren die Menschen hinter mir. Ich stand relativ weit hinten, und hinter mir waren die Leute die ganze Zeit am quatschen, als hätten sie sich drei Jaher  nicht gesehen. Selbst wenn's so wäre, könnte man das Verpasste auch später bei nem Bier nachholen, und nicht mitten bei einem Post-Rock-Konzert, dass zwar lauter ist als Zimmerlautstärker, aber eben kein Hardcorekonzert, wo jeder Versuch, sich zu unterhalten, unweigerlich in einer Stimmbandentzündung endet. Gott, was war ich genervt.
Aber die Band war toll, und schon jetzt hatte es sich gelohnt, den inneren Schweinehund zu überwinden und sich unter Menschen zu wagen.

Um 22:15 kamen dann endlich die Jungs von PG.Lost. Wurde auch Zeit.
Ich weiß nicht, womit es losging, ich kann die Songs tlw. einfach nicht auseinander halten. Im Hintergrund lief die ganze Zeit ein Film, perfekt abgestimmt auf die Highlights der Songs. Manchmal wurden Geschichten erzählt, manchmal einfach nur Landschaftsbilder, und immer wieder lösten sich die FIlmstreifen in braune, Blubbernde Blasen auf. Sehr geil! Und meine beiden Lieblingssongs wurden auch gespielt, und damit ist ein Konzert sowieso schon immer um Grade besser.
Ich weiß nicht, ob es an der Hitze des Tages lag, an der Hitze des Saales, an meinem allgemeinen Unwohlsein dieser Tage oder tatsächlich an der Band, aber ich hatte - und das habe ich sonst beim Hören so nie - oft den Gedanken: "Ey, das nimmt ja gar kein Ende..." Nun hat Post-Rock die Eigenschaft von langen Songs ohne Gesang, und grade PG.Lost klingen dabei oft sphärisch und nicht mehr ganz mit der Welt verbunden. Das ist der Grund, warum ich sie so mag, aber ich habe gemerkt, dass es für mich auf einem Konzert nicht funktioniert. Als sie die Zugabe gespielt haben, hatte ich das Gefühl, ich würde gleich platzen und skandierte im Kopf die ganze Zeit "Kommt zum Ende. Bitte." Nicht weil sie schlecht waren, sondern weil ich nicht mehr konnte. Es war warm und eng und ich wollte nur noch raus, aber natürlich trotz allem nicht eine Sekunde vom Konzert verpassen. Als der Erste die Bühne verließ, bin ich quasi aus der Kantine geflüchtet. Endlich frische Luft, endlich Platz.

Ich mag PG.Lost nach wie vor. Aber auf ihre Konzerte werde ich wohl nicht mehr gehen, es passt für mich einfach nicht. Ich höre sie lieber zu Hause in Ruhe statt mit verschwitzten Menschen zusammengepfercht in einer Konzertlocation. Ich werde mir, wenn sich die Gelegenheit bietet, trotz allem Morne und This will Destroy You angucken, zwei weitere Bands aus diesem Genre, denn bei der Vorband war das Konzerterlebnis ein ganz anderes.

Ich  habe also eine neue Mission: herausfinden, ob Post-Rock-Konzerte meins sind - oder nicht.


Samstag, 28. April 2012

Mein unsoziales Gen



Endlich. Sommer. 27°.
Eine Freundin hatte zum fetten Grillbeisammensein eingeladen und ich  - ganz getreu meinen Vorsätzen mich diesen Sommer nicht zu verkriechen - habe mich tatsächlich verdammt drauf gefreut. Auch dann noch, als irgendwann gemerkt habe, dass ich außer meiner Freundin keinen kennen werde. "Egal", dachte ich, "lernste halt mal neue Leute kennen, ist doch toll." Kam aber anders.
Ich fühle mich allgemein in Menschenmengen alles andere als pudelwohl, aber auf dieses komprimierte Konzept von Menschenmenge komme ich am wenigsten klar. Als ich irgendwann ging, war die Gruppe 20 Mann (und Frau) stark. Aber fangen wir von vorne an.
Ich war von den Geladenen die erste und hab meine Decke neben die erste gelegt, und die nachfolgenden Menschen legten ihre Decken an, wie bei Domino halt. Dann kam endlich der erste Grill (in Berlin scheint derzeit Grillknappheit zu herrschen), und der wurde am anderen Ende des Deckendominos, das inzwischen einem Floß glich, angezündet. Die Nachfolgenden kannten immer mal einen oder alle und hockten sich dann gleich dazu und es bildeten sich so kleine Grüppchen, die munter drauflos nölten (zuviel gesoffen letzte Nacht), quatschten (gestern war Monsterbash), lachten (weeßte, der Hans-Gerd hat das und das...) und gammelten - übrigens so mindestens zwei Meter von mir weg. Ich saß...auf meiner Decke. Und als die Grills schließlich nicht nur an sondern auch bestückt waren, verlagerten sich auch die letzten Leute im 2m-Radius in den 4m-Radius.
"Ja, wäre sie einfach mit umgezogen" - denkste, jetzt kommt nämlich mein unsoziales - oder: soziophobes - Gen ins Spiel. Das Gen, das für mein Verhalten in solchen Menschengruppen verantwortlich ist. Das mich hemmt, mich irgendwo dazuzusetzen, mitzureden und dabeizusein. Ich kann nicht einfach aufstehen, zu Leuten, die ich nicht kenne, hingehen, und sagen: "Hallo, hier bin ich, was geht ab?" Ich bin auch nicht gut darin, Smalltalk zu halten, jedenfalls nicht auf Anhieb. Und dieses Deckenfloß wirkte mehr und mehr wie eine immer höher werdende Mauer, die ich einfach nicht überwinden konnte. Und anscheinend wirkt es auf andere so, als hätte ich kein Interesse an Menschen oder mich wohlfühlen auf meinem Deckengefängnis, total abweisend und mir selbst genügend. Vielleicht ist es zuviel erwartet, dass Fremde sich einfach mal zu einen setzen, wenn man es selbst ja nicht kann, aber ich kam mir so dämlich, deplatziert und überflüssig vor...Nach zwei Stunden bin ich unter einem Vorwand gegangen. Ich kann ja schlecht sagen, was los war, das klingt so unfassbar selbstmitleidig...

Keine Ahnung. Muss erstmal sortieren.

Jetzt Coke Zero und Detektiv Conan. 
Blubb.

Dienstag, 20. März 2012

It's been a long time...

Kinners, wie die Zeit vergeht. Ich bin immer noch im "Urlaub" zu Hause in Hamburg, war grade eine Woche in München, und was in den letzten dreieinhalb Wochen passiert ist würde ewig dauern um es niederzuschreiben.
Ich habe zwar unglaublich viel erlebt, neue Leute kennengelernt und vor allem sehr deutlich gespürt, dass ich eigentlich, wenn ich denn überhaupt einen Platz in der Welt habe, hier her gehöre. Nach St.Pauli. Vielleicht nicht mal direkt Hamburg, sondern..St.Pauli. Das laut schlagende Herz der Stadt. Und es ist denn verwunderlich? Ich bin direkt in diesem Herz Hamburgs aufgewachsen, wie kann sich mein Herz dann woanders wohl fühlen? Das einzige Problem ist: ich habe keinen richtigen Platz, keinen Ort, an dem ich richtig hingehöre. Sicher, ich habe meine Orte, wo ich mich am wohlsten fühle. Millerntor, Hafen, Elbe, Alster, bestimmte Parkecken...aber ich gehöre trotzdem nirgends dazu. Das Fremdkörpergefühl wächst wieder.
Irgendwie gehöre ich nirgends hin, zumindest fühlt es sich grade so an. Ich passe nirgends richtig rein, womit ich in der Regel wenig bis gar keine Probleme habe. Aber jetzt grade fühle ich mich mutterseelenallein. Und irgendwas in den letzten Wochen hat sich verändert. Als würde ich innerlich kalt werden, unbeweglich, und kein Aas kommt ran. Es fühlt sich fast an wie die Depressionen vor ein paar Jahren, nur dass ich damals das Haus kaum noch verlassen habe, während ich mich jetzt with full force ins Leben werfe. Kann ja nur besser werden. Und da es endlich wärmer wird und ich dann wieder stundenlang irgendwo in der Sonne liegen kann, wird sich der Rest auch legen. Und ich werde hoffentlich wieder aufhören, mich vor mir selnst zu ekeln, mich für mich zu schämen und aufhören, nur als leere Hülle durchs Leben zu wandern.

Samstag, 18. Februar 2012

...she kicked Cicero's ass and lived happily ever after

So wird das bei mir in den nächsten Wochen aussehen


Mittwoch endlich die Mündliche bestanden und hinterher mit viel, viel Alkohol gefeiert. Donnerstag dann erste Kater meines Lebens (nein, ich war nicht bis  Mittwoch abstinent, bisher konnte ich einfach nur saufen was und wieviel ich wollte), gestern dann gleich die nächste Party mit viel Tequilla. Ich habe viel zu wenig geschlafen und bin jetzt ziemlich groggy, aber ich muss noch zur Post und später Oreos backen. Also nichts mit gechilltem Samstag -.- Eigentlich hatte ich vor, mich bis Sonntag einzuschließen und die Welt Welt sein zu lassen, aber ich hab bis Donnerstag zuviel zu tun. Und ich muss halt doch endlich mit meiner Hausarbeit anfangen...

Noch schnell einen Kaffee reinpfeifen und dann: ab dafür!

Donnerstag, 2. Februar 2012

Gammelei Mitten in der Woche

Aber echt mal...


Nachdem mein Kreislauf heute morgen halb erfroren und zitternd darniederlag und ich mich erstmal nicht aus dem Haus bewegt habe, geht es mir nach einer Extraportion Schlaf, unzähligen Kaffees und einem soeben beendeten Buch sehr viel besser. 
Die Sonne hat den ganzen Vormittag auf die Couch geschienen, auf der ich lag und döste und las und Kaffee schlürfte, und jetzt fühle ich mich durchaus gestärkt. Ich will jetzt noch eineinhalb, zwei Stunden Latein machen, dann muss ich ein paar Sachen erledigen und dann bin ich erstmal zum Sushi-Essen verabredet. Heute Abend geht es dann weiter mit Latein. 
Seitdem ich mich von dem Latinum-mit-1/2-Krampf  befreit habe und inzwischen einfach nur noch durchkommen will, ist die Panik etwas besser geworden. Denn: durchkommen werde ich schon irgendwie. Ziemlich sicher. Ich mache mir nichts vor, ich werde nie im Leben den kompletten Grundwortschatz bis zur mündlichen Prüfung auf die Kette bekommen, aber die Grammatik sollte sitzen - was machbar ist - und ein guter Grundstein an Vokabular auch. Der Rest gibt sich. Insofern mache ich jetzt weiter wie bisher, lerne nur pro Tag ein, zwei Stunden mehr, und was ich an einem Tag nicht schaffe, mache ich wannanders mehr.

Deswegen konnte ich es auch verschmerzen, dass nach dem nervlich doch sehr aufreibenden Tag gestern - Handy doof, Zahn verloren und zum Zahnarzt müssen, Backorgie... - heute erstmal etwas gechillt und ein weiteres Buch zu Ende gelesen habe: The short second life of Bree Banner von Stephenie Meyer. Bree Banner taucht als Nebencharakter am Ende von Eclipse auf. Sie ist Mitglied der Neugeborenen-Armee, die die Cullens angreift, ergibt sich aber Carlisle, bevor sie am Ende von Felix von den Volturi umgebracht wird. 
Der Spin-Off ist relativ kurz, nichtmal 200 Seiten, aber es ist eine faszinierende Idee, die  Hauptgeschichte (Eclipse) aus einem zweiten Blickwinkel, nämlich dem der Feinde der eigentlichen "Helden", zu betrachten. Natürlich weiß der Leser gleich am Anfang von Bree Tanner, dass sie das alles nicht überleben wird, aber es macht Spaß, Einblicke in das "normale" Neugeborenenleben zu bekommen, das sich ja doch sehr von Bella in Breaking Dawn unterscheidet. Auf den paar Seiten zeichnet Meyer wieder eine Reihe verschiedenster Charaktere, aber der Kürze dieser...hm...Novelle sei geschuldet, dass sie nicht übermäßig tiefgehen. Durch die Ich-Perspektive Brees lernt man sie besser kennen, was ja Sinn und Zweck des ganzen ist, aber Diego und Freaky Fred bleiben eher Skizzen. Auf der anderen Seite wurden sie nur erdacht, um dem Hauptplot im Hauptroman zu dienen, und dieser Spin-Off ist mehr eine Spielerei. Ich bin mir nicht sicher, ob eine komplette Spin-Off-Serie mit Bree, Diego und Fred funktioniert hätte, auf der anderen Seite - wer weiß das schon? 
Es war ein kurzweiliges Lesevergnügen, und ich habe wieder gemerkt, wie mich Meyers Schreibstil gebannt hat - ich konnte dieses Teil einfach nicht aus der Hand legen.

Ich habe eben ein Los gezogen, welches Buch nun folgen wird, und interessanter Weise hat meine Mitbewohnerin mir zeitgleich dieselbe Empfehlung gegeben wie das Los: Stieg Larssons Verblendung.

Aber voher: Cicero.

Mittwoch, 1. Februar 2012

iPhone...ochnöö...

Ich finds zu geil. Wenn man laut sagt, dass man Probleme mit seinem iPhone hat und inzwischen schwer genervt ist, bekommt man von den Apple-Fans eins übergebügelt a la "Komisch, ich hab das nicht, stell dich nicht so an...und wag es ja nicht, Apple schlecht zu machen",  und von den Apple-Gegnern ein "Kauf dir halt ein richtiges Handy, nicht son Lifestyle-Schnickschnack".
Ganz ehrlich: für mich ganz persönlich war ein iPhone nie Lifestyle (dafür passt der Rest meines Lebens einfach nicht dazu), sondern das beste Smartphone auf dem Markt. Mir steht dieser Apple-Anti-Apple-Krieg HIER. Ich wollte mein iPhone eigentlich einschicken, aber jetzt laufe ich erstmal in den nächsten Laden meines Netzbetreibers und frage, ob ich das komplett zurückgeben und ein anderes Smartphone dafür haben könne. Es nervt mich einfach tierisch. Und ich habe auch keinen Bock, ständig dafür beurteilt zu werden, was ich für ein Handy habe oder nicht habe.
Werdet glücklich mit euren iPhones, Samsung Galaxys und HTCs.
Aber lasst mir meinen Frieden, wenn ich euer spezielles Handy nicht mag.
In Gottes Namen, Amen.
Alta.

Sonntag, 29. Januar 2012

Schnee, ich dachte schon, dich gibt's nicht mehr



Heute morgen lagen zehn Stunden Schlaf hinter mir, der von vier Mal Augenöffnen unterbrochen War. Ein Fortschritt, die vier Male habe ich sonst auch gerne in vier Stunden. Als ich zum fünften Mal die Augen öffnete, trug der Himmel endlich mal wieder rote Wolken, und auf den Dächern lag Schnee... 
Moment, Schnee?
Dieses weiße, kalte Zeug, das einem schneller Kälte in die geliebten, durchlöcherten Chucks jagt als normale, kalte Windergehwegplatten? Ja, Schnee. Alibi-Schnee. Eine Hauchdünne Schicht bedeckte Häuser, Balkons und manche Autos, aber auf dem Boden war er schon nur noch erahnbar. Egal, für den Moment sollte es reichen. 
Auch ansonsten fing der Tag ganz gut an. Ich habe gleich mit dem Frühstückskaffee meinen ersten Vokabelblock hinter mich gebracht, immerhin 45 Minuten am Stück, und bin danach gleich hochpanisch motiviert an meinen Cicerotext gegangen. Doch trotz der klammen Gefühls in der Magengrube, dass die verdammte Prüfung schon in 12, nein, 11 Tagen ist, konnte ich mich des Schachtelsatzes, der sich über endlose sechseinhalb Zeilen zog, nicht erbarmen. Aber immerhin, etwas habe ich getan, insgesamt aber weniger als geplant. In meinen Kopf stehlen sich Bilder von Sommer und Baggersee, was allein deshalb schon seltsam ist, weil ich in meinem ganzen Leben nur einmal an einem solchen See war. Ich kenne zwar auch einen "echten" beim Campingplatz meiner Großeltern, aber allgemein galt für mich schon immer die Prämisse: wenn Wasser, dann nur fließend - was in meiner Vorstellung einzig und allein auf Fluss und Meer zutrifft, vielleicht noch auf Dusche und Wasserhahn, aber darin kann man nicht schwimmen, dementsprechend dienen sie nur schlecht als tagträumerische Fluchten. Zwischendurch immer wieder der gegruselte Blick auf meine Lernkarten, aber den größten Teil des Mittags und Nachmittags habe ich am See verbracht. Irgendwann, schon lange nach meinem Mittagessen, das heute sogar als echte Mahlzeit bezeichnet werden kann und nicht mehr nur als faules, schnell hingeschmiertes Toast, zog es mich aber vom Wasser fort nach Thornfield. Jane Eyre hat mich über 250 Seiten langin Beschlag genommen, und ich befürchte, dass ich weiterlesen muss. Es liegen nämlich noch weitere 250 Seiten vor mir, aber da sie ihren Angebeteten wohl auf den nächsten Seiten heiratet, frage ich mich, was da noch kommt. Die Möglichkeiten sind vielfältig, aber ich hoffe, es geht nicht so weiter, wie ich befürchte: detailgenaue Beschreibungen ihrer Ehe, ihrer 15 Schwangerschaften, an deren letzten sie dann dahinsiechen wird. Wobei, da der Roman aus ihrer Sicht beschrieben wird, wäre es durchaus interessant, das Sterben aus einer solchen Perspektive zu erleben. 
Neben der Unproduktivität des Tages sind auch meine Befürchtungen ob meines komischen Bauchgefühls nicht grade spaßig. Meine alte Freundin Prüfungsangst - nein, ich werde sie auch dieses Mal nicht los, und ich werde nich allzuviel Energie darauf verschwenden, sie zum Gehen zu überreden - hat ja seit Donnerstag wieder ihren semidauerhaften Wohnsitz bezogen. Der brackige Geschmack auf meiner Zunge und das brennende Gefühl im Magen kommen aber nicht nur von ihr, sondern anscheinend auch daher, dass ich grade wieder auf dem besten Wege einer Reflux bin. Heißt: Kein Kaffee, kein scharf, kein süß. Die vier Male, die ich heute wach geworden bin, hätte ich jedes Mal spucken können, ich hatte das Gefühl,die Süßigkeiten von gestern müssen raus. Zum Frühstück hatte ich das aber schon wieder vergessen, und jetzt sitze ich wieder da, mit dem gleichen sauren Gefühl in der Magengegend. Und bevor es wieder ins Extrem ausartet und ich keinen Kaffee trinken darf, was in der Prüfungszeit für mich und vor allem für die Freude meiner Umwelt absolut tödlich ist, esse ich die nächsten drei Wochen lieber weniger bis gar keine Süßigkeiten.

Wohlan. Mal sehen, wie ich die letzten Stunden des Tages rumbekomme, aber befürchte fast, dass Cicero der Bronte unterlegen ist. Morgen werde ich auf meine Englischkenntnisse geprüft, aber irgendwie sehe ich der Prüfung sehr entspannt entgegen. Vielleicht etwas zu entspannt, ich hoffe, ich vergesse nicht, hinzugehen...

Samstag, 28. Januar 2012

...und müde bin ich auch

Es ist wahr, ich könnte den halben Tag pennen. Da ich die Nächte aber auch schon wieder nicht durchschlafe, sondern mindestens ein, zwei Mal pro Nacht (eher zwei bis vier Mal) aufwache, und insgesamt meistens mnur maximal sechs Stunden Schlaf bekommen, ist das kein Wunder. Das ist allerdings der denkbar schlechteste Zeitpunkt dafür, denn in 12 Tagen steht das schriftliche, in 18 Tagen das mündliche Latinum in Haus. Ich kann Latein jetzt schon nicht mehr sehen, als hätte ich mich zwei Wochen lang nur von Pizza ernährt, und könnte würgen, sobald ich die Cicero-Texte sehe. Aber gut, da muss ich durch, in zweieinhalb Wochen ist alles geschafft. Vielleicht sollte ich da so rangehen: nur noch zweieinhalb Wochen, dann kann ich soviel lesen und gammeln und schlafen wie ich will. Keine schlechten Aussichten, aber die Zeit werde ich nur genießen können, wenn ich das Latinum hinter mir habe...
Aufhören zu nölen, mehr machen.

Immerhin klappt es mit meinen anderen Vorsätzen etwas besser. Gestern war ich auf dem ersten "Konzert" dieses noch jungen Jahres, nachzulesen hier, und war hinterher noch zwei Bier mit ner Freundin trinken. Heute nur gegammelt, weil die Nacht so scheiße war, also muss jetzt noch was gemacht werden. Montag habe ich meinen Englisch-Sprachtest, ich hoffe, ich vergesse nicht, hinzugehen...Ich bin gespannt.

Ich merke gade schon beim Schreiben wieder, wie gehetzt ich bin. Ich habe das Gefühl, dass ich mir kaum noch Zeit nehmen kann für irgendwass, rastlos, ruhelos, und ich denke, das wirkt sich einfach auf meinen Schlaf aus.

So denn, Schreibtisch, here I come.

Wildes Stil(blüten)blühen II

Eine neue Folge Wildes Stil(blüten)blühen und ein kleiner Nachtritt zum Konzert gestern. Allerdings nicht in Richtung des Künstlers, sondern in Richtung mancher Fans, die entweder kein Gespür für Wortbedeutungen haben (siehe Beispiel unten) oder die, angeregt durch das soeben erworbene Album, durch krampfhaft kreative Verbalergüsse versuchen, an das lyrische Talent ihres neues Lieblingsstars heranzureichen - vermutlich um die eingebildete Seelenverwandtschaft wortreich zu untermalen - und dabei nicht merken, wie unglaublich gewollt und am Ende auch peinlich das Ergebnis klingt. Beispiel:
"(...) Vielen Dank für die herzberührende Musikakrobatik mit 5 Kraetivsympathen (...)
Musikakrobatik und Kreativsympathen. Alles klar...

Zum fehlenden Gespür für Wortbedeutungen:
"Was für ein Ereigniss, jeder Song wurde mit einem frenetischen Applaus belohnt."
Sorry, aber unter frenetisch verstehe ich etwas ganz anderes. Frenetisch heißt wild, stürmisch und wenn es zum frenetischen Beifall kommt, heißt das für mich, dass er nur schwer abebbt. Die Lage beim Konzert war aber anders. Jedes Lied bekam seinen Applaus, aber nicht mehr oder nicht weniger als bei jedem anderen normalen Konzert auch. Und auch der Schlussapplaus, der von Natur aus immer etwas heftiger ausfällt als die Anerkennungsklatscher zwischendurch, war nicht überdurchschnittlich. 
Aber ich habe ja auch keine rosarote Fanbrille auf...

Bis zum nächsten Stil(blüten)blühen.

Freitag, 27. Januar 2012

Record Release Max Prosa


Meine Geschichte mit Max Prosa ist noch nicht sehr alt. Vor vielleicht knapp einer Woche bin ich über eine Minivorstellung auf einer Website gestolpert, und, neugierig wie ich nun mal bin, habe erstmal Mama Youtube befragt. Flügel ging mir zunächst auch sofort ins Ohr und setzte sich fest, aber nach dem vierten oder fünften Mal hören hörte sich dieser Song auf einmal anders an. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, es war ein wenig wie der pelzige Nachgeschmack von Süßstoff auf der Zunge. Vor allem ein Video der Berlin Sessions war mir dann zuviel. Ich kam mit seiner Bühnenpräsenz nicht klar, es war mir zuviel. Zuviel Leiden, zuviel Pathos und Muskelanspannung im Gesicht. Auf einmal konnte ich ihm seine Songs noch viel weniger abnehmen.
Ich habe mir seine Website angeguckt, und der Info-Text über ihn, der - Gott sei Dank, wie man irgendwann denkt - nicht autobiografisch ist, sondern von jemand anderem geschrieben wurde, zerstörte dann alles, was von ersten Flügel-Gefühl überblieb, festzumachen z.B. an folgendem Beispiel:
Eine Mischung aus Demut und Stolz liegt in seiner Stimme, während er den Weg dorthin noch einmal Revue passieren lässt
Mag sein, dass der Schreiberling tatsächlich Demut Max' Stimme gehört hat, aber sowas schreibt man nicht, wenn der Text später auf die Homepage des Künstlers soll, und vor allem stellt man sowas nicht auf die eigene Homepage (bzw. lässt es stellen) - klingt trotz des nicht-selber-schreibens nach Selbstbeweihräucherung. 

Als ich aber in der Seitenleiste eben dieser Website gesehen habe, dass heute die Record Release Party seines Albums Die Phantasie wird siegen im Dussmann Kulturkaufhauf steigen sollte, und ich mir gratis und ohne Eintritt selbst ein Bild von der von allen Seiten als neuer Bob Dylan (z.B. hier) gefeierte und umjubelte Neuentdeckung der Singer/Songwriter-Welt machen könnte, habe ich mir eine Freundin gegriffen und sie zur Friedrichsstraße geschleppt. Nicht hundertprozentig überzeugt von dem jungen Mann waren wir beide nicht, aber auch nicht völlig abgeneigt. 
Setlist Record Release Show
Zum Konzert. Es war voller als erwartet, vielleicht an die 100 Besucher waren dort. Max stürmte irgendwann freudestrahlend samt Band die Bühne und legte gleich Flügel vor. Es folgten Bandvorstellung und sieben weitere Songs (plus eine Zugabe), von denen Als der Sturm vorbei war mein persönliches Highlight war. Aber wie es so ist, wenn ich schon mit Skepsis und damit nicht mehr unvoreingenommen zu einem Konzert komme, habe ich nicht nur auf die Musik geachtet. Die war tadellos, wenn man ein so steifes Adjektiv für Musik gebrauchen möchte, und auch das Zwischendurchgequatsche, mit dem sich manche Bands und deren Frontleute schwer tun, war witzig und sehr sympathisch - auch wenn der Gute nuschelt wie Udo Lindenberg nach zwei Wein. Worauf ich aber nachwievor nicht klarkomme, ist sein Bühnenauftreten. Ich will keiner_m Künstler_in vorschreiben, wie man sich auf der Bühne zu gebahren hat, aber eben dieses Auftreten Max Prosas hat dazu beigetragen, dass die Texte - so wundervoll lyrisch sie auch sein sollen und mögen - auf mich immer noch sehr aufgesetzt, zum Teil auch zu sehr gewollt wirken. Seine eigene Musik leben und sich von ihr hinreißen lassen ist eine Sache. Die Hände zu wringen und zu winden und zu verdrehen wie der Sohn von Der Graf von Unheilig und CAPT'N Jack Sparrow, sowie allgemeine Gestiken wie "Zeig mir wo die Kamera steht" (nachzulesen in Dan Kannedys Rock on auf Seite 63) ist eine andere, die eine Steigerung des Ernstnehmens eines Künstlers nicht unbedingt fördert. Und dann war da ja noch das Buch. Zum Song Grund des Ozeans nahm Max ein Kladdebuch in die Hand....
Erster Gedanke: "Och, nagut, hat den Text vielleicht noch nicht so drauf. Macht ja nichts."
Zweiter Gedanke: "...sind die Seiten etwa leer?" (ja waren sie, sag ich mal. Sie sahen von meinem Platz verdächtig leer aus)
Dritter Gedanke: "Aha, also eine Requisite zur Untermalung seiner Gedankenversenkung, wie im Text beschrieben. Is ja wie im Theater..."
Vierter Gedanke: "...okay, man darf auf der Bühne ja machen was man will, aber ich finds affig. Ich meine...muss das sein?"
Autogrammstunde
I know, ich bin ketzerisch, zu verbohrt und kann der Musik diese künstlerische Freiheit nicht zugestehen. Aber es gibt auch eine höhrerische Freiheit, etwas nicht zu mögen, die nehme ich hiermit in Anspruch: Das Bühnengezappel war Dreck. Sorry, Max.
Ich nehme ihm seine Musik deswegen auch nicht vollständig ab. Das Konzert hat dazu beigetragen, dass ich ihn sympathischer finde. Die CD konnte ich trotzdem nicht guten Gewissens kaufen. 
Vielleicht ist noch nicht unsere Zeit, die von Max und mir. Die Geschiche geht also weiter, die von Max und mir. Ich kann mir nach dem heutigen Abend nämlich sehr gut vorstellen, dass das nächste Album dann das ist, was die notwendige Saite in mir zum Klingen bringt. Und dann nimmt es vielleicht doch ein gutes Ende, die Geschichte von Max' Musik und mir.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Musikvorstellung für Nanda: Skandinavien

Liebste Nanda,
das ist für dich.
Nicht nur, dass sich in letzter Zeit sich immer häufiger mal für mich völlig gewohnheitsfremde Musik in meine Playlist schleicht, nein, im Moment sind sogar Frauenstimmen ganz stark vertreten, obwohl ich da sonst relativ krüsch bin. Was noch dazu auffällt: sie sind alle aus Skandinavien. Ich habe das Gefühl, etwas verpasst zu haben, denn auf einmal scheine ich von skandinavischen Musikerinnen umzingelt zu sein. Manchmal ist das nicht schlecht, aber oft recht gewöhnungsbedürftig. Von Lykke Li ertrage ich bisher tatsächlich nur den Song unten und vielleicht einen weiteren, weil es mir auf Dauer zu anstrengend ist,  von Darkness Falls dagegen habe ich mir grade eine EP bestellt. Ich habe noch keine Ahnung, wo das hinführt, aber ich harre der Dinge die da kommen...
So. Horch mal:

Miss li - Forever Drunk




Darknes Falls - Strangers Coming
Ich wollte unbedingt die Lyrics zu diesem Song haben. Internet sagt aber: gibbet nich. Also hab ich mit meinem Ohren am Laptop geklebt und sie mir selbst rausgeschrieben. Ob die richtig sind...




Darkness Falls - The Void




Lykke Li - I follow Rivers




Und zum Abschluss eine Sängerin, von der ich nie gedacht hätte, dass ich sie mögen könnte, und die sich vom Klang her sehr von den Damen über ihr unterscheidet. Halt...Discotanzpop. Finde ich. Aber ich liebe diesen Song und vor allem den Text:
I'm gonna love you like I've never been hurt before // I'm gonna love you like I'm indestructible...
Robyn - Indestructible

ding ding