Donnerstag, 2. Februar 2012

Gammelei Mitten in der Woche

Aber echt mal...


Nachdem mein Kreislauf heute morgen halb erfroren und zitternd darniederlag und ich mich erstmal nicht aus dem Haus bewegt habe, geht es mir nach einer Extraportion Schlaf, unzähligen Kaffees und einem soeben beendeten Buch sehr viel besser. 
Die Sonne hat den ganzen Vormittag auf die Couch geschienen, auf der ich lag und döste und las und Kaffee schlürfte, und jetzt fühle ich mich durchaus gestärkt. Ich will jetzt noch eineinhalb, zwei Stunden Latein machen, dann muss ich ein paar Sachen erledigen und dann bin ich erstmal zum Sushi-Essen verabredet. Heute Abend geht es dann weiter mit Latein. 
Seitdem ich mich von dem Latinum-mit-1/2-Krampf  befreit habe und inzwischen einfach nur noch durchkommen will, ist die Panik etwas besser geworden. Denn: durchkommen werde ich schon irgendwie. Ziemlich sicher. Ich mache mir nichts vor, ich werde nie im Leben den kompletten Grundwortschatz bis zur mündlichen Prüfung auf die Kette bekommen, aber die Grammatik sollte sitzen - was machbar ist - und ein guter Grundstein an Vokabular auch. Der Rest gibt sich. Insofern mache ich jetzt weiter wie bisher, lerne nur pro Tag ein, zwei Stunden mehr, und was ich an einem Tag nicht schaffe, mache ich wannanders mehr.

Deswegen konnte ich es auch verschmerzen, dass nach dem nervlich doch sehr aufreibenden Tag gestern - Handy doof, Zahn verloren und zum Zahnarzt müssen, Backorgie... - heute erstmal etwas gechillt und ein weiteres Buch zu Ende gelesen habe: The short second life of Bree Banner von Stephenie Meyer. Bree Banner taucht als Nebencharakter am Ende von Eclipse auf. Sie ist Mitglied der Neugeborenen-Armee, die die Cullens angreift, ergibt sich aber Carlisle, bevor sie am Ende von Felix von den Volturi umgebracht wird. 
Der Spin-Off ist relativ kurz, nichtmal 200 Seiten, aber es ist eine faszinierende Idee, die  Hauptgeschichte (Eclipse) aus einem zweiten Blickwinkel, nämlich dem der Feinde der eigentlichen "Helden", zu betrachten. Natürlich weiß der Leser gleich am Anfang von Bree Tanner, dass sie das alles nicht überleben wird, aber es macht Spaß, Einblicke in das "normale" Neugeborenenleben zu bekommen, das sich ja doch sehr von Bella in Breaking Dawn unterscheidet. Auf den paar Seiten zeichnet Meyer wieder eine Reihe verschiedenster Charaktere, aber der Kürze dieser...hm...Novelle sei geschuldet, dass sie nicht übermäßig tiefgehen. Durch die Ich-Perspektive Brees lernt man sie besser kennen, was ja Sinn und Zweck des ganzen ist, aber Diego und Freaky Fred bleiben eher Skizzen. Auf der anderen Seite wurden sie nur erdacht, um dem Hauptplot im Hauptroman zu dienen, und dieser Spin-Off ist mehr eine Spielerei. Ich bin mir nicht sicher, ob eine komplette Spin-Off-Serie mit Bree, Diego und Fred funktioniert hätte, auf der anderen Seite - wer weiß das schon? 
Es war ein kurzweiliges Lesevergnügen, und ich habe wieder gemerkt, wie mich Meyers Schreibstil gebannt hat - ich konnte dieses Teil einfach nicht aus der Hand legen.

Ich habe eben ein Los gezogen, welches Buch nun folgen wird, und interessanter Weise hat meine Mitbewohnerin mir zeitgleich dieselbe Empfehlung gegeben wie das Los: Stieg Larssons Verblendung.

Aber voher: Cicero.

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