Samstag, 14. Juli 2012

Und wieder was gelernt...

...gestern war Konzert. Endlich mal wieder. Ich sollte mir einfach merken: Kind, auf Hardcore-Konzerten geht es dir grundsätzlich großartig!
Dieses Mal auf dem Band-Menü:
At Daggers Drawn
The River Card
Hunger
As We Were

Ich kannte drei von den Bands vorher nicht - grober Fehler meinerseit - und leider Gottes kann ich zwei Bands immer noch nicht zuordnen, aber ich denke, die Spielplan war quasi von unten nach oben. Hingegangen bin ich wegen At Daggers Drawn, nach Hause gegangen bin ich mit einem Shirt von Hunger. Die haben mich mega geflasht, und überhaupt war das Konzert unfassbar energiegeladen und intensiv, laut und schrammel, ein einziger Abriss von Gitarren, Bässen und Drums, von Emotionen, Schweiß und Blut. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wieviele Jungs sich auf die Menge geschmissen haben, wie ich Füße im Gesicht hattem Menschen auf mir gelandet sind und alle anderen Blessuren werden jetzt auch unter ferner liefen verbucht. Außer eine, aber dazu komme ich gleich.
Ich war gestern schon die ganze Zeit totmüde und habe mich kurz vorm Konzert nochmal hingelegt, vor allem, weil ich auch so unfassbare Kopfschmerzen hatte (siehe Video bei 0:10, so in etwa und das kurz vor einem Hardcorekonzert. Supa).



Blöder Fehler, denn ich war natürlich so fertig, dass ich kaum hochgekommen bin und beinahe zu Hause geblieben wäre, aber ich hatte mich schon lange auf das Konzert gefreut und bin einfach hin da, trotz Müdigkeit, trotz wummender Kopfschmerzen, die wohl auch daran Schuld waren, dass ich für einen 7-Minuten-Weg fast ne Halbe Stunde brauchte, weil ich mich in den ganzen gleichaussehenden Straßen in F'Hain zwischen Boxhagener und Warschauer, die alle mehr Cafés und Bars und Restaurants und Kneipen und Clubs zu beherbergen scheinen als Wohnungen, heillos verlaufen hatte. Angekommen bin ich trotzdem, trotz Google-Maps, trotz Regen, trotz allem und allen zum Trotz, war viel zu früh und habe mich, meinem unsozialen Genen hingebend, mit meinem Hooligan-Buch in die nächste Ecke verzogen.
Dann kam Nadja, und alles wurde witzig und das Konzert nicht nur wegen der Bands sondern auch wegen der Menschen dort großartig.. Dem Sänger von Hunger, Ryan, hab ich den Piratenhandschlag beigebracht, und obwohl ich eigentlich nur Wasser trinken wollte, hatte ich bei der Mitte Konzerts schon zwei große Buddeln Jever intus, und das war nur der Anfang vom Ende, das ich heute morgen zu spüren bekam. Kopfschmerzen waren wie weggeblasen, ich war begeistert. Nadja meinte schon während der Show, dass wir später wohl noch mit der einen Band weiterziehen, und ich soll gefälligst mitkommen; kein Köppibums, nicht müde und keine Uni mehr - die Sache ist geritzt. Nach der letzten Band mussten wir noch warten, ich bekam von nem Pfosten, der mir tierisch auf den Sack ging, ein Bier ausgegeben. Naja, eigentlich wollte er es, aber Ian von...einer von den Bands war grade da und meinte, er schreibt es auf die Bandliste, und - Zack - n halben Liter Bier umsonst bekommen. Vor dem Typen hat mich Nadja irgendwann netterweise gerettet, und Max, der Tresenschlampe spielen musste, hat uns den Rest Wodka-Wassermelone hingestellt, kein Getränk, sondern Wassermelonenwürfel mit Wodka drüber. Ich wollte nur einen probieren, aber irgendwie hab ich mich daran quasi sattgegessen. Ich hatte aber auch Hunger, verdammt. 
Irgendwann sind wir dann tatsächlich losgedackelt, aber dann doch nicht mit ner Band, sondern Randy hinterher, umsonst und gratis ins Cassio hinein zur Visions Party, irgendwas mit Indie und Rock und so. War mir grade herzlich egal, ich hatte schon wieder ein geschenktes Bier in der Hand, zwar Berliner Pils, aber nem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul, und ich hatte nur kurz dran genippt, als Randy mir schon erzählte, dass er statt Tonic Pur Gin Tonic bekommen hatte, und nachdem ich das für lecker befunden habe, haben kurzerhand die Getränke getauscht und wir waren beide glücklich. Wir haben im Keller geguckt, was lief, und irgendwie hatte ich auf einmal schon wieder ein Bier und n Pfeffi in der Hand. Ich schwöre, ich habe keine Ahnung, warum mir gestern die ganze Zeit Alkohol in die Hand gedrückt wurde, aber ich hatte mal wieder Bock auf Suff, und nicht mal was dafür bezahlen müssen, war auch toll und die Gesellschaft sowieso. Am Ende zeigte meine Alkoholbilanz 1.5l Bier an die ich mich erinnere, zwischendurch noch mehr Bier mal hier und da, einen Gin Tonic, Pfeffi und vor allem ungezählte knüppelharte Wodkamelonenwürfel, die vermutlich am meisten gezimmert haben und für meinen Dusel zwischendurch verantwortlich waren, aber wat solls. Besoffen Kicker spielen kann ich nur bis zu einem gewissen Pegel, alles was drüber ist, ist einfach peinlich, und gestern war ich drüber, was aber irgendwie keinen gestört hat. Dafür hat mir Mick, noch ein Bandtyp, die eine Stange derartig gegen den Hüftknochen geballert - ja, mit Absicht, er wollte zeigen wieviel Power er in den Lenden hat, dass es geblutet hat. Irgendwann gegen 5.00 haben wir uns dann überlegt, Richtung Heiabettchen zu wandern, gegen 6.00 lag ich in demselben und habe sage und schreibe vier Stunden geschlafen.

Und was habe ich gelernt?
Hardcorekonzert und Bier helfen gegen Kopfschmerzen und Bücher machen Menschen sexy


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