Mittwoch, 8. August 2012

"Wie geht es dir?" "Gut...denke ich..."

Ab wann kann man eigentlich sagen, dass es einem gut geht? Zählt die Momentaufnahme, der aktuelle Endophinrausch? Muss man die chronischen bei der Bewertung des eigenen Befindens weglassen, weil sie eh nicht schnell lösbar sind? Reicht es zu sagen "Mir geht's grade megagut, der Tag war geil, ich war mit Freunden in der Sonne, und der Himmel war blau!", auch wenn man sich eigentlich Sorgen um den Kontostand machen sollte, um die anstehende Prüfung, um das lauernde Burn-Out? Oder muss man sich insgesamt frei fühlen von Damoklesschwertern, die über einem pendeln?
Ich weiß es nicht. Aber ich tendiere dazu, die chronische Scheiße, durch die man eh immer watet, wegzulassen und den Moment zu bewerten, auch wenn man dann täglich bis zu 20 Bestandsaufnahmen machen kann. Alles andere macht einen doch nur verrückt, man kann nichts mehr genießen, weil das dicke, fette "..., aber..." über einem schwebt wie die Gewitterwolken über Comicfiguren. Macht keinen Spaß.

Ich wohne in einer Stadt, in der ich nicht leben will.
Ich bin ständig in einer Stadt, in der ich nicht wohnen kann.
Ich bin permanent auf der Flucht, heimatlos.
Ich fühle mich getrieben und gleichzeitig so erschöpft.
Ich kann jetzt heulen und mich vergraben.
Oder ich kann den Endorphinrausch suchen und ihn genießen.
Klingt irgendwie spannender.

2 Kommentare:

  1. Ich bin auch immer in einer Stadt, in der ich nicht sein kann. Aber, wenn man nachts auf dem Balkon liegt und Sterne guckt, kann man sich fast einreden, man ist wo anders. Zumindest für einen Moment.

    Bald ..

    AntwortenLöschen
  2. Das mache ich immer, wenn ich im Park bin. Nur Grün um mich, Augen zu und so tun, als wär ich im Stadtpark oder Planten un Blomen.
    Aber ja, bald. Hoffentlich.

    AntwortenLöschen